1. Samiras Großmutter


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... blöde Idee gekommen war. Ich wusste es nicht und ging kopfschüttelnd zu einer Streckbank, setzte mich darauf und starrte für einen Moment in das Halbdunkel des Raums.
    
    Plötzlich schreckte ich auf, denn ein leises, aber deutlich vernehmbares Stöhnen war zu hören. Wieder eines wie schon oben, nicht aus Lust, sondern aus Schmerz. Dabei konnte ich nicht einmal sagen, von wo es kam. Es schien aus jeder Richtung gleichzeitig zu kommen. Konnte also seinen Ursprung im Raum selber haben, oder vor der Tür entstanden sein. Zur Sicherheit rannte ich zur Tür und schaute durch die Klappe.
    
    Nichts als Dunkelheit war dahinter zu erkennen, nur der dünne Lichtstrahl, er wie ein Finger durch die Klappe fiel, brachte etwas Licht. Doch das wenige erhellte nur sehr wenig, das meiste blieb zumindest im halbdunkel. Als ich mich umdrehte, um wieder in den Raum zu gehen, meinte ich aus dem Augenwinkel einen Schatten zu sehen, aber als ich genauer hinsah, war er nicht mehr erkennbar. Wahrscheinlich spielte mir meine Fantasie einen Streich.
    
    Also ging ich wieder zur Streckbank, setzte mich darauf und dachte über meine Lage nach.
    
    Ich war eingeschlossen, hatte zwar Licht, aber nichts zu essen oder trinken. Asifa war nicht da und es sah auch aus, als wenn sie so schnell nicht wiederkommen würde. Es war sicher eine Art Probe, auf die sie mich stellte, nur wusste ich nicht, was das für eine sein sollte. Um es heraus zu bekommen, dachte ich darüber nach, was sie zum Schluss zu mir gesagt ...
    ... hatte.
    
    Soweit ich wusste, hatte sie gesagt, dass ich auf meine Kräfte vertrauen sollte und nach ihr Rufen. Das mit dem Schlüssel war wohl nur eine Ablenkung gewesen, und führte nicht zum Ziel. Das hatte ich in zwischen auch heraus bekommen.
    
    Dumm war nur, dass ich nicht wusste, was für Kräfte ich haben sollte. Darüber hatte sie immer nur wage gesprochen. Außerdem ging ich davon aus, dass Asifa es mit dem Rufen nicht so gemeint hatte, wie sie es gesagt hatte. Aber um das zu überprüfen, ging ich erneut zur Türklappe und begann tatsächlich zu rufen. Es war ein Versuch wert.
    
    Es kam mir in der Stille unheimlich laut vor, als ich ihren Namen durch die Klappe rief. Mehrmals wiederholte ich es, blieb dann einem Moment still und lauschte, ob sich etwas tat. Ich war nicht enttäuscht, als sich selbst nach mehrmaliger Wiederholung kein Erfolg einstellte. Ich hatte es nicht erwartet. Wenige Minuten später ließ ich es daher sein und wandte mich anderen Dingen zu.
    
    Man hatte doch schon gehört, dass es gerade in alten Gemäuern Geheimtüren gab. Hier konnte ich es mir ebenfalls vorstellen. Um also die Zeit totzuschlagen und dabei nachzudenken, ging ich die Wände entlang und klopfte mit dem Stiel, einer der Peitschen, dagegen. Wenn ein Hohlraum dahinter lag, würde ich es hören.
    
    Ich hoffte auf ein dumpfes Geräusch, aber nur an einer Stelle, klang es etwas hohler als sonst, doch ich konnte mich auch getäuscht haben. Der Unterschied war nur minimal, obwohl, als ich die Stelle genauer abklopfte, ...
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