1. Samiras Großmutter


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... diese groß, wie eine kleine Tür war. Leider brachte mich das auch nicht weiter, denn ich hatte kein Werkzeug, um hinter den Putz schauen zu können. Mindestens ein großer Hammer wäre dafür nötig gewesen.
    
    Um nicht im Dunkeln zu stehen, zündete ich die nächste Kerze an, denn die Erste war fast heruntergebrannt. Sie hielten leider nicht so lange, wie ich es gedacht hatte. Bei genauer Überlegung kam ich gerade einmal einen Tag damit hin. Zumindest schätzte ich das. Wenn ich also müde werden würde, müsste ich sie löschen, um zu sparen.
    
    Ich will ja nichts sagen, Angst hatte ich nur selten, aber bei dem Gedanken hier im stockdunklen Keller zu schlafen, fühlte sich mulmig in meinem Magen an. Dabei konnte gar nichts passieren. Was denn auch. Die Tür war verschlossen und ich alleine im Raum. Den Schlüssel hatte ich.
    
    Es war schon seltsam. Obwohl ich angestrengt nachdachte, was mich normalerweise vom Schlafen abhielt, wurde ich zunehmend müder. Mehrmals gähnte ich und ich fragte mich, warum. So spät war es noch nicht. Allerdings kamen hier zwei Faktoren zusammen. Das wenige Licht und die absolute Ruhe. Beides trug nicht gerade dazu bei, wach zu bleiben. Mein Gähnen kam daher immer öfter und länger. Schon eine halbe Stunde später konnte ich meine Augen kaum noch aufhalten.
    
    Letztendlich schnappte ich mir die Kerze und die Streichhölzer, klebte sie mit etwas Wachs auf der Streckbank fest und legte mich darauf, denn es lag ein Kissen darauf. Da die Streckbank aus Holz war, war es ...
    ... besser auf ihr, als auf dem nackten Steinboden zu schlafen.
    
    Noch einmal sah ich mich um, konnte natürlich nichts entdecken und pustete die Kerze aus, während ich die Streichhölzer neben die Kerze legte.
    
    Es war nicht sonderlich bequem, zumindest mein Kopf lag weich auf dem Kissen. Langsam schlummerte ich ein, war schon fast eingeschlafen, als ich etwas hörte. Es war ein leises Geräusch, als wenn jemand atmete. Dabei kam es nicht wie das Stöhnen aus keiner Richtung, sondern ich konnte es genau orten. Es erklang sehr dicht neben meinem linken Ohr und ich glaubte sogar, einen Hauch auf meiner Haut zu spüren. Sofort stellten sich bei mir die Haare hoch und Gänsehaut zog über meinen Körper.
    
    Langsam tastet ich mit meiner Hand nach den Streichhölzern, schaffte es fast lautlos eines aus der Schachtel zu bekommen und zündete es sofort an.
    
    Nichts, gar nichts war zu sehen. Auch wenn mich zuerst die Flamme blendete, konnte ich das erkennen. Sofort zündete ich die Kerze an und sah danach unter die Streckbank. Auch hier war nichts. Selbst die Inspektion des gesamten Raumes ergab nichts Außergewöhnliches. Nur die Augen der Schrumpfköpfe sahen mich mitleidig an. Das war auch alles.
    
    Ich ging einfach davon aus, dass mir meine Fantasie einen Streich gespielt hatte. Die ungewöhnliche Umgebung und alles, was damit zu tun hatte, ließ einen schnell etwas sehen und fühlen, was nicht da war.
    
    Erneut legte ich mich hin, sah noch einmal nach Rechtes und Links, löschte erneut die Kerze. ...
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