1. Samiras Großmutter


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... Dabei schwor ich mir, dass ich nicht noch einmal auf eine solche Sinnestäuschung hereinfallen würde. Einmal davon abgesehen, dass ich nicht unbegrenzt Streichhölzer hatte.
    
    Hier lag ich noch eine ganze Weile wach, lauschte, um jedes Geräusch sofort zu hören. Aber da war nichts. Also knautschte ich das Kissen zurecht, schob es mir unter den Kopf und machte die Augen zu. Um die Stille noch einmal zu durchbrechen, sagte ich selber etwas lauter zu mir: "Gute Nacht!" Das tat ich selbst Zuhause, denn es vermittelte mir den Eindruck, dass ich nicht alleine war.
    
    Ich erstarrte zur Salzsäule, als ein deutlich zu Hörendes: "Gute Nacht!" zurückkam. Es war kein Echo, konnte es nicht sein, denn es war eine weibliche Stimme, die an mein Ohr drang. Ich vergaß zu atmen, lag nur mit stark pochendem Herzen da und konnte mich nicht rühren.
    
    Noch schlimmer war es, als ich plötzlich eine Hand spürte, die sich um mein Handgelenk legte. Dabei war ich wie paralysiert, konnte ich selber nicht bewegen.
    
    Diese Hand zog meinen Arm langsam weiter nach oben, bis meine Hand oberhalb meines Kopfes angekommen war, dort spürte ich, wie sich kalter Stahl um das Handgelenk legte. Genauso erging es mir mit dem anderen Arm. Kaum war ich in der Lage, spürte ich, wie es bei meinen Beinen weiterging. Auch hier legte sich kalter Stahl um meine Fußgelenke.
    
    Als ich endlich realisierte, was los war, konnte ich mich kaum noch bewegen. Arme waren fast vollkommen fixiert, gefesselt. Wenn ich mir dazu vorstellte, ...
    ... dass ich gerade auf einer Streckbank lag, wurde mir ganz anders. Niemand würde mich hören, niemand konnte mir zur Hilfe kommen, ich war schutzlos jedem ausgeliefert, der sich mir näherte. Doch wer war es. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass die Tür aufgegangen war.
    
    Wohl eine Minute lag ich da und zermarterte mir mein Gehirn, bis ich auf einmal ein leises Klicken hörte. Gleichzeitig spürte ich, wie meine Arme weiter nach oben gezogen wurden. Mich dagegenzustemmen war nicht möglich.
    
    Wieder hörte ich das klicken und ich sah die Streckbank vor meinen geistigen Augen. Es kam von dem Zahnrad an der Seite des Folterinstruments. Wenn man das die Rolle weiterdrehte, auf die die Seile aufgewickelt wurden, an denen meine Arme hingen, rastete ein eiserner Dorn ein und verhinderte den Rücklauf.
    
    Weiter wurden die Seile aufgewickelt und meine Arme kamen an den Punkt an, an dem es nicht mehr weiter ging, ohne mir wehzutun. Doch es ging nicht weiter. Stattdessen war ich jetzt noch wehrloser als zuvor, konnte mich keinen Zentimeter mehr bewegen.
    
    "Wer bist du?", kam es mir endlich über die Lippen. Meine Erstarrung war jetzt, viel zu spät, endlich von mir abgefallen. Nützen tat es mir nichts mehr.
    
    Eine direkte Antwort bekam ich allerdings nicht. Stattdessen hörte ich nur ein leises: "Psssst!" Also eine Aufforderung, leise zu sein.
    
    Mit diesem Ton spürte ich auf einmal, wie sich etwas an meinem Gürtel zu schaffen machte. Es gab einen kleinen Ruck, da war er schon auf. Die ...
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