1. Samiras Großmutter


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... anderem war ich nicht hier, also stand ich auf und folgte Samira, die zuerst etwas vorging. Doch ich holte sie ein und wir gingen nebeneinander weiter. Zuerst durch den Park, dann in eine Gegend, durch die ich selten kam. Alte Häuser wechselten sich mit einigen unbebauten Grundstücken ab. Eine sehr ruhige Ecke der Stadt, die aussah, als wenn man sie vergessen hätte. Sie wirkte verschlafen, vielleicht sogar verwunschen.
    
    Wir kamen an einer hohen Mauer vorbei dir nur durch ein großes, schmiedeeisernes Tor unterbrochen wurde. Dieses Tor öffnete Samira, welches dagegen protestierte, indem es ein quietschendes Geräusch abgab. Als es so weit geöffnet war, dass wir hindurchpassten, schlüpfen wir durch den Spalt und standen wenige Augenblicke später dahinter. Samira ließ es los und es schlug von alleine zu.
    
    Hinter diesem Tor begann eine andere Welt. Das Grundstück war groß und sah verwildert aus. Wenn man jedoch genauer hinsah, konnte man bemerken, dass es eine gewollte Unordnung war. Jemand hatte sich große Mühe damit gemacht, es wirken zu lassen, als wenn alles von selber wuchs. Dabei hatte derjenige auch auf eine große Vielfalt an Blumen und Grünpflanzen geachtet.
    
    Samira ging vor, denn der Weg vor uns, bot nur wenig Platz, zu wenig, um nebeneinander gehen zu können. Alter Baumbestand säumte den Weg zusätzlich und die Kronen wuchsen darüber. Alles war in eine geheimnisvolle Dunkelheit getaucht und man hatte den Eindruck, als wenn man durch einen grünen Tunnel lief. Dabei ...
    ... gab es viel zu sehen, und genauso viel zu riechen. Die Blumen am Rand verströmten bei diesem warmen Wetter einen betörenden Duft, der sich in die Nase schlich.
    
    Der Weg war gewunden und man konnte nur wenige Meter weit sehen, dann versperrte einem das Grün die Sicht. Nach etwa zwanzig Metern kamen wir an einem Haus vorbei, welches wohl eher den Namen Villa verdient hätte. Zwei Säulen stützen den Söller über dem Eingang, der etwas höher gelegen und über vier Stufen erreichbar war. Doch wir gingen zu meinem Leidwesen daran vorbei. Es hätte mich sehr interessiert, wie es in dem Gebäude aussah.
    
    Zwanzig Meter weiter öffnete sich auf einmal das Dickicht zu einer Seite und eine Lichtung von zwanzig Metern Durchmesser wurde sichtbar, auf der eine Art Wohnwagen stand, der aber eher an einen Bauwagen erinnerte. Er war grün angestrichen worden und mache einen alten, aber gepflegten Eindruck. Unterhalb der zwei Fenster, auf unserer Seite, waren zwei kleine Blumenkästen angebracht worden, in denen lange Margeriten standen, deren helle Köpfe leicht hin und her schwankten. Sie gaben dem Ganzen ein fröhliches Aussehen, genauso wie die kleinen Blumenbeete, die um den Wagen herum angelegt worden waren. Verschiedenste Pflanzen wurden hier gepflegt, allerdings eher Kräuter und Ähnliches. Sie schienen einen anderen Nutzen zu haben, als nur gut auszusehen. Einige kannte ich, andere nicht. Dabei viel mir besonders eines der Beete auf. Es war nicht mit Erde bedeckt, sondern mit Steinen angehäuft, ...
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