1. Magische Orte


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Dingo666

    ... Da war ein fremder Mann, nur drei oder vier Meter entfernt. Er sah sie an, durch das Objektiv seiner Kamera. Sah sie. Jede Einzelheit. Vergrößert. Ihr Gesicht. Ihren Körper.
    
    Das Gefühl wurde stärker, überflutete sie. Nicht unangenehm, nur - anders. Okay, sie wurde fotografiert. Kein Problem, oder? Schon tausendmal erlebt. Sie gab es auf, die innere Stille erreichen zu wollen, und überließ sich der Präsenz der Kamera. Ihre Haut prickelte ganz leise, und sie veränderte ihre Haltung, unbewusst, unmerklich.
    
    Die Kamera ratschte.
    
    "Wow!", hauchte Till. Sie ließ die Arme sinken und sah, wie er auf das Display an der Rückseite der Kamera starrte.
    
    "Gut geworden?" Sie ging zu ihm hinüber.
    
    "Äh - denke schon. Und wie!" Er drehte die Kamera, ließ sie mit auf den Bildschirm schauen. Sie sah eine schlanke, junge Frau mit dunkelblonden Haaren, die Arme hochgereckt, die Beine leicht gespreizt. Till hatte sie halb im Profil getroffen. Das Licht spielte wunderbar weich über ihren Körper und hob die Konturen hervor. Im Hintergrund ragte die rostige Maschine auf, verschwommen und kaum erkennbar, aber mit einer latent bedrohlichen Ausstrahlung. So, als ob sie sich jeden Augenblick auf das Mädchen stürzen und es verschlingen würde.
    
    "Das ist - schön", flüsterte sie mit großen Augen. "Ich bin schön."
    
    "Und wie!" Till vergrößerte das Bild, holte sie näher, gestochen scharf. Das Mädchen hielt den Kopf ein wenig nach oben, die Lippen schimmerten, leicht geöffnet. Ein Lichtreflex ...
    ... betonte den Hals. Die Konturen der mittelgroßen Brüste bildeten vollendete Kurven unter dem weißen Stoff des Oberteils, und die Nippel ragten deutlich auf. Unter der nackten Haut am Bauch zeichneten sich die Muskeln ab, ein Ensemble aus warmen Linien. Und der Schnappschuss zeigte sowohl die Wölbung des Schamhügels unter der weichen Shorts, als auch die Rundung des Hinterns. Zusammen ergab das die beinahe unanständig exakt abgebildete Form ihres Unterkörpers, mit leicht gespreizten Schenkeln.
    
    "Wie hast du das gemacht?", wollte sie wissen und konnte sich kaum sattsehen an dem Bild.
    
    "Was gemacht?"
    
    "Na, normalerweise bin ich nicht so schön." Sie zeigte auf das Bild. "Meine Hüften sind zu breit, und sooo schlank bin ich auch nicht."
    
    "Das macht vielleicht die Haltung, so in die Länge gereckt, denke ich", grinste er. "Aber ich muss dich korrigieren. Du bist so schön, Vera. Das Foto sagt die Wahrheit."
    
    "Bin ich auch so - so sexy, wie es hier aussieht?", fragte sie leise.
    
    "Bist du."
    
    Sie sahen sich in die Augen, und gleich wieder aneinander vorbei.
    
    "Äh - noch eins?", schlug Till vor und hob die Kamera.
    
    "Wenn ich wieder so drauf bin, dann gerne."
    
    "Okay." Er verfiel in den Profi-Modus und scannte den Raum mit den Augen. "Hier drüben, vielleicht. Stell dich da hin, ans Fenster. Stütz dich auf. Leicht nach vorne. Ja, genau so. Jetzt schau zur Seite. Da rüber. Das Kinn ein wenig runter."
    
    Vera kicherte innerlich. Mit sowas hatte sie wirklich nicht gerechnet, als ...
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