1. Mein Erlebnis in der Disco oder Schwarze Materie


    Datum: 02.02.2020, Kategorien: An– und Ausgezogen, Autor: LaVie

    ... Aber keine noch so große Menge Sperma kann das Loch in meinem Herzen füllen. Welt dreht sich und dreht sich und keinen interessiert, wie es anderen geht. Es muss ja weitergehen.
    
    Ich gehe zum Telefon und rufe den Pizza-Service an. Ich bestelle eine große Pizza mit Käserand und vielen Würstchen. Danach schalte ich den Fernseher ein und zappe, bis ich bei einer kitschigen Telenovela lande. Die Heldin hat gerade ihrem Helden gestanden, dass sie einen anderen heiraten will, weil der sie nicht so lange zappeln lässt, während ihre Schwester feststellt, dass ihr Freund auf blaue Lederklamotten steht und die Mutter mit der Tochter ihrer Erzfeindin ein Verhältnis hat, das sie gerade beenden will. Dramatisch, dramatisch! Noch dramatischer ist, dass der Pizzalieferant klingelt, als es am spannendsten wird.
    
    Ich hopse zur Tür wie ein Marsupilami und öffne.
    
    "Guten Tag Frau Mangold! Sie hatten die Triple-Size-Double-Würstchen-Pizza mit Creamy-Cheesy-Rand bestellt? Das macht 24,99 EUR!"
    
    Ich starre ihn an. In Gedanke ziehe ich ihm die Lieferanten-Jacke aus und streife die Hosen ab. Ich tausche die Unterhosen gegen Natur und werfe sein Cappie in die Ecke. Vor mir steht Mr. Ocker.
    
    "Hi.", sage ich.
    
    "Hi", lächelt ...
    ... er.
    
    "Das ist aber nicht Kleinwachau!", stelle ich fest.
    
    "Und du hast noch weniger an als gestern!", bemerkt er.
    
    "Ich war noch nicht fertig!", maule ich. "Im Ernst: Willst du mitgucken? Im Fernsehen machen zwei Frauen rum. Wenn du Glück hast, siehst du einen nackten, nicht verschrumpelten Arsch!"
    
    "Ist das meine Belohnung dafür, dass ich dich zum Kommen gebracht hab?", grinst er.
    
    "Deine Belohnung ist, dass du überhaupt mit einer classy Frau wie mir ficken darfst. Irgendwann werd ich mal Gattin eines reichen, wichtigen Schnösels!", schieße ich zurück. "Also?"
    
    "Ich hab in einer Stunde Feierabend. Danach muss ich mich noch umziehen...", überlegt er.
    
    "Ich lauf nicht weg.", motze ich. Soll ich bis morgen früh hier stehen?
    
    "Dann komme ich gegen vier vorbei. Soll ich Blumen mitbringen?", fragt er.
    
    "Nachdem du mich auf der Bank hast liegen lassen - ja.", lächle ich.
    
    "Bis später!"
    
    Er drückt mir die Pizza in die Hand, ich ihm das Geld, wir winken zum Abschied und dann geht er.
    
    Ich hopse zurück zum Bett, drehe den Ton lauter und gebe mich schmerzenden Herzen hin. Nach der vierten Folge und dem dritten Stück Pizza fallen mir die Augen zu.
    
    Pause machen... ist auch eine Art... voranzukommen. 
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