1. Von einer Heiligen zur Hure - Teil 5


    Datum: 11.02.2020, Kategorien: An– und Ausgezogen, Autor: daisy2

    Über ein Jahr ist es her, dass ich im Badezimmer vor dem Spiegel stand und eine Entscheidung getroffen hatte. Ich hätte gerne schon viel früher darüber berichtet, doch zu frisch, zu nah waren die Erinnerungen und zu unsicher, zu spekulativ meine Zukunft. Es war so Vieles passiert… .
    
    Ein kurzer Rückblick:
    
    Vor gut zwei Jahren begann ich ein Verhältnis mit einem jüngeren Mann. Ich war zu diesem Zeitpunkt knapp vierzig, verheiratet mit Georg, hatte einen erwachsenen Sohn und ein luxuriöses Leben. Mein Mann verdiente sehr gut, war dadurch aber ständig in der Weltgeschichte unterwegs. Unsere ehelichen Pflichten vollzogen wir planmäßig alle vier Wochen, routiniert, im Dunkeln, mit Nachthemd, BH und Kondom, ohne Worte und ohne weiterer Zärtlichkeiten. Ein Orgasmus war mir bis dato fremd. Zu unserer Verteidigung sei gesagt, dass wir beide sehr konservativ und altmodisch erzogen worden sind. Der Beischlaf gehörte zwar zur Ehe, war aber verrucht und diente eigentlich nur der Fortpflanzung.
    
    Und dann lernte ich auf der Party zum 55. Geburtstag meines Mannes, Marcel kennen. Er holte mich aus meiner verstaubten Welt und zeigte mir Dinge, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte und die ich ehrlicherweise auch gar nicht kannte. Mit bzw. durch ihn, hatte ich den ersten Höhepunkt meines Lebens. Behutsam, einfühlsam und Schritt für Schritt zeigte er mir, wie wundervoll, wie aufregend, wie spannend, wie geil, Sex sein konnte. Ich machte es zu ersten Mal bei Licht, zum ersten Mal ...
    ... nackt, zum ersten Mal im Stehen, zum ersten Mal mir selbst… .Er ließ sich immer wieder neue Sachen einfallen, brachte mir Rollenspiele bei, kleidete mich aufreizend ein und entführte mich in eine Welt aus Lust, Geilheit, Lockerheit und Freiheit. Ich ließ mir von meiner Frauenärztin, gleichzeitig meine beste Freundin Julia, sogar die Pille verschreiben, um alle Praktiken genussvoll, gefühlsecht und schamlos ausleben zu können. Ich wurde selbstbewusster, fordernder, lernte meine Bedürfnisse zu formulieren und mein Verlangen zu stillen. Sex wurde meine Sucht, Marcel meine Droge.
    
    Ich wollte mit beiden Männern glücklich werden. Gleichzeitig. Allerdings würde dieses nur gelingen, wenn sich in meiner Beziehung zu Georg in bezug auf unser Intimleben einiges ändern würde. Zu groß und damit zu belastend waren die Unterschiede zwischen meiner neu entdeckten Freiheit und dem damit verbundenen, ausschweifenden Ausleben meiner sexuellen Gelüste mit Marcel und dem ehelichen Beischlaf mit Georg. Auf Dauer würde ich diese Verstellung, diese Unterdrückung meiner Gefühle, dieses unerfüllt sein, nicht durchstehen. Heute wollte ich den ersten Schritt machen.
    
    Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, setzte ich mich neben meinen Mann auf die Couch und kuschelte mich bei ihm ein.
    
    „Ich nehme seit gut zwei Monaten die Pille“, ließ ich ohne Umschweife die Bombe platzen.
    
    „Was?“ Überrascht schaute Georg mich von oben an. „Ich meine, warum denn?“
    
    „Damit wir uns ohne diese lästigen Kondome lieben ...
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