1. Thao II - Teil 12


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... provokant und realitätsfern zu sein, während Thao gänzlich anderer Meinung war. Sie empfand die Songtexte einerseits als Satire, andererseits auch als deutlichen Spiegel, den Frauen sich selbst vorhalten sollten.
    
    Anelise und Hans beschäftigte ein völlig anderes Thema. Die beiden klinkten sich von den anderen aus und sprachen über Indien und seine Kultur. Hans war mit seinen Eltern dreimal in diesem Land gewesen und hatte viele Eindrücke mitgenommen, von denen er Anelise nun zu erzählen wusste. Sie begeisterten sich an seinen Schilderungen und schließlich zeigte ihm die junge Inderin noch einige englischsprachige Bücher zu dieser Thematik, die er unbedingt lesen sollte.
    
    Steven musterte die beiden immer wieder. Hans hatte einen sehr manipulativen Wesenszug an sich und es könnte durchaus sein, dass er über Anelise an Thao heranzukommen beabsichtigte. Doch wenn diese Hans´ Vorhaben durchschaute, würde nicht nur sein Freund die Konsequenzen zu tragen haben, sondern auch er selbst. Thao würde ihm berechtigterweise vorhalten, dass er Anelise nicht vor seinem Kumpel beschützt hatte, zumal die sich immer mehr für seinen Freund zu erwärmen schien. Eingedenk dessen kam es ihm nun sehr entgegen, dass sie nicht mehr allzu viel Zeit hatten und aufbrechen mussten.
    
    „Kommt! Wir müssen los, der Bus fährt gleich", mahnte er die Freunde.
    
    Beinahe zweitausend Menschen hatten sich auf den Elbwiesen eingefunden, ein kleiner Veranstaltungsort, auf dem sonst auch Jahr- und Flohmärkte, ...
    ... sowie kleine Agrarmessen veranstaltet wurden. Schon von Weitem konnte man die Vorgruppe spielen hören, man hatte eine Viertelstunde früher begonnen, vermutlich sorgten sich auch die Veranstalter um die unklare Wetterlage an diesem Tag.
    
    Nachdem sie am Eingang ihre Karten gezeigt hatten, quetschten sie sich durch den engen Zugang, der in einem provisorisch errichteten Bauzaun eingelassen war, und drängten durch die Menschenmasse. Steven hielt Hans dabei zurück und nahm ihn zur Seite.
    
    „Das mit der Anelise ... Was soll das?"
    
    Hans´ Gesicht zeigte Erstaunen, er schien gar nicht zu wissen, worauf Steven anspielte.
    
    „Ich verstehe mich gut mit ihr. Ich mag ihre Art, sie hat etwas Originelles an sich, so wie Thao auch."
    
    „Du machst dich nicht an sie ran, versprich mir das! Wenn wegen Anelise zwischen mir und Thao etwas verkehrt läuft ... das würde ich dir nie verzeihen."
    
    Hans stöhnte.
    
    „Sag mal, tickst du noch richtig? Thao macht dich richtig fertig, kann das sein?"
    
    Steven winkte ab.
    
    „Bau einfach keine Scheiße."
    
    Hans sah seinen Freund ernst an, dann schüttelte er seinen Kopf.
    
    „Du hast das ganz großes Problem, mein Freund, nicht ich."
    
    Anelise gefiel das Konzert außerordentlich gut, wenngleich sie sich auch an den seltsamen Texten störte. Refrains wie „Frauen sind Schlampen, Männer sind Helden" oder „Kerl, gib dir Mühe!" überforderten sie regelrecht, andere Lieder wiederum begeisterten sie über die Maßen. „Geburt von Mutter und Kind" oder „Dürfen Männer ...
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