1. Thao II - Teil 12


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Gestalt. Wenn man ihn nicht ausgelacht hatte, so war er zumindest belächelt worden, doch Thao war dies alles vollkommen egal gewesen. Er hatte um sie gekämpft und gewonnen. Ganz einfach war das damals zwischen ihnen gewesen.
    
    „Ella, ich schaffe das einfach nicht mehr. Ich weiß, dass das, was ich jetzt sage, dir wehtut und meine Worte klingen so absurd und dämlich, ich hasse mich selbst für sie, aber du hast recht und trägst so gar keine Schuld an dem hier. Die liegt allein bei mir und dass ich dir jetzt wehtue und damals Thao so verletzt habe, werde ich niemals entschuldigen können."
    
    Karl legte eine kurze Pause ein, in dem Moment, da seine Stimme brüchig zu werden begann. Er benötigte eine Weile, um seine Beherrschung wiederzuerlangen.
    
    „Bitte verzeih mir."
    
    Ellas grüne Augen blickten ihn an, ihr Gesicht schien in diesem Moment zur Skulptur geworden zu sein. Nichts regte sich in ihm, als ob es von einem Augenblick auf den anderen zu Stein geworden war.
    
    „Du machst mit mir Schluss? Ohne mir eine Chance zu geben? Ohne dass ich um dich kämpfen darf?"
    
    Karl zögerte, dann senkte er den Kopf.
    
    „Ja. Ich will dich einfach nicht länger um das betrügen, was dir zusteht."
    
    Ella schüttelte den Kopf, musste sich von ihm abwenden.
    
    „Du meinst die Liebe, von der du gerade gesprochen hast?"
    
    Jedes einzelne Wort ihrer Entgegnung verhieß pure Verbitterung.
    
    „Ich weiß jetzt, wie sich Thao damals gefühlt haben muss. Das tut so unglaublich weh, Karl. Wenn ich das gewusst ...
    ... hätte, hätte ich mich schon allein wegen ihr nicht auf dich eingelassen."
    
    Ihr Blick traf auf seinen. Es mochte ihm in diesen Augenblick genauso schlecht gehen wie ihr, doch seine bloße Gegenwart schien sie zu verhöhnen. Sie holte tief Luft, ihre Stimme klang ruhig und gefasst.
    
    „Packe das Nötigste zusammen und geh! Den Rest schicke ich dir zu."
    
    „Ella es tut mir ..."
    
    „Spars dir! Es hilft mir nicht. Ich bin dir genauso wenig eine Chance wert, wie damals Thao."
    
    Er wollte sich ihr nähern, sie irgendwie besänftigen, doch sie entzog sich ihm abrupt.
    
    „Pack jetzt und geh! Ich will dann in Ruhe essen."
    
    Nahezu eine Stunde saß Karl in seinem Auto und starrte vor sich hin. Aus diesem Hauseingang war er vor knapp eine Stunde herausgekommen und hatte damit eine Tür hinter sich zugeschlagen, ohne eine Neue gefunden zu haben, durch die er jetzt gehen konnte. Es schien ihm so absurd. Auf der einen Seite hatte er dem Druck nachgegeben, sich seinen Gefühlen gestellt, andererseits keine Vorstellungen davon gehabt, was sein Entschluss für Ella und ihn bedeuten würde.
    
    Seine Freundin hatte weder geschrien, noch geweint, nur eine eiserne Miene aufgesetzt, die ihm wie eine Maske erschienen war. Irgendwo darunter würde auch sie ihre Gefühle leben, ihn jetzt hassen, verfluchen, vielleicht auch beweinen. Und er selbst? Ab dem Moment, da er sich für das Beenden seiner Beziehung entschieden hatte, war nur ein dumpfes Gefühl in seinem Magen zurückgeblieben, während sein Verstand eine ...
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