Thao II - Teil 12
Datum: 24.02.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... Leere gebildet hatte, in der er vergeblich nach einem klaren Gedanken suchte.
Wo sollte er jetzt hin? Seine Freunde hier waren genau genommen jene von Ella, so wie die ganze Stadt ihre und nicht seine war. Ein Hotel, vielleicht auch eine Pension, etwas anderes blieb ihm gar nicht übrig. Auch einige Kollegen kamen ihm in den Sinn, doch wollte er seine Probleme nicht zu ihren werden lassen. Gut, irgendetwas würde er schon finden. Am Smartphone suchte er nach Unterkunftsmöglichkeiten und gab die Adressen ins Navigationssystem seines Mercedes ein, startete den Wagen und fuhr Richtung Innenstadt.
Die Stadt war voller Reisender, irgendwo wurde ein internationaler Kongress veranstaltet, deren Teilnehmer die Mehrzahl der seinerseits gewählten Unterkünfte belegt hatten. Nach langem Suchen und erheblichem Frust gelang es ihm schließlich doch noch, in einer kleinen, familiären Pension unterzukommen, die von einer polnischen Migrantenfamilie betrieben wurde und über sieben kleine Appartements verfügte. Er durfte nicht wählerisch sein, der Preis schien ihm angemessen.
„Haben Sie schon etwas gegessen? Ich mache Ihnen sehr gerne noch etwas."
Karl blickte auf sein Handy, es war schon 23 Uhr vorbei.
„Danke, Frau Wieczorek, vielleicht ein belegtes Brot? Ich habe tatsächlich Hunger."
Die kleine, gedrungene Frau lächelte, sie mochte so um die fünfzig Jahre alt sein und hatte ein gütiges, rundliches Gesicht. Sie schien unter Alopezie zu leiden, ihre bereits ergrauten Haare ...
... zierten den Oberkopf nur noch spärlich, was ihrer sympathischen Ausstrahlung jedoch keineswegs abträglich war.
Die Gastfrau beeilte sich indessen, ihren späten Gast unterzubringen und zu versorgen, in der Hoffnung, dass dieser schnell wieder auf die Beine kommen würde. Man konnte ihm ansehen, dass eine Last auf seinen Schultern lag und vielleicht konnte sie ihm mit ihrer Fürsorge helfen.
Die kleine Wohneinheit war annehmbar, das Bett in Ordnung. Alles schien ihm etwas abgewohnt, aber durchaus sauber und in einem akzeptablen Zustand zu sein. Für ein paar Tage, notfalls auch Wochen, würde es schon reichen.
Er packte die wenigen Sachen aus, die er mitgenommen hatte, versuchte sich mit den alltäglichen Dingen abzulenken, und sich irgendwie mit dem Bruch seines gewohnten Lebens zu arrangieren. Belastende Gedanken würden wiederkehren, sein Gewissen, seine Trauer, Selbstvorwürfe und letztlich auch Wut auf sich selbst. Sie war es, die ihm an meisten zusetzte. Hatte er doch jetzt schon zweimal Menschen verletzt, die ihm alles andere als egal waren, Menschen, die er mochte und liebte. Auch Ella, wenn vielleicht auch nicht im selben Umfang wie Thao.
Thaos Gesicht tauchte vor seinem geistigen Auge auf, ihr freches Lachen drang in sein Ohr, ihre kecken, spöttischen Blicke. Wie oft hatte er sie nackt gesehen, mit ihr geschlafen, ihre Wärme gespürt, ihr schwarzes Dreieck gestreichelt? Wie viel Lust sie ihm bereitet, wie sehr sie dazu beigetragen hatte, ihn zum Mann heranreifen zu ...