Aushilfe
Datum: 05.03.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byglheinz
... runter.
Unser Fahrer schimpfte den ganzen Sommer über über die Schamlosigkeit der Frauen, die sich im Sommer leicht bekleidet zeigten: "So richtig nuttig laufen die rum, das kann man ja gar nicht ansehen", lästerte er, aber glotzte allen Frauen ungeniert gierig hinterher.
Unverholen kratzte er sich an seinem Gemächt und ergänzte: "Die müssen sich nicht wundern, wenn'se flachgelegt und vergewaltigt werden! Solche Schlampen! So richtig durchgefickt gehören die!"
Ich fand, er war die Person, die schamlos und vulgär war. Man gut, dass er es bei seinen "starken" Worten beließ.
Es war ein heißer Nachmittag an diesem letzten Tag in Juni. Die Sonne brannte unermüdlich, alle Wolken hatten sich versteckt und sogar der Straßenasphalt dampfte. Man konnte vor Hitze fast vergehen, und wir kamen doch erst am Ende des Nachmittags in der Fakultät an, als die größte Höllenhitze dieses Tages bereits vorbei war. Als wir so spät im Institut ankamen, war keine Menschenseele zu sehen. "Klar", konstatierte Kalle, "alle schon wieder im Feierabend."
Wir räumten unsere Proben ins Lager und verabschiedeten uns. Wir wollten auch Feierabend haben, an diesem Mittwoch.
Als Kalle weggefahren war, fiel mir ein, dass ich noch einen Satz Proben im Lager hatte, der eigentlich gleich in den Kühlschrank des Labors sollte. Da ich die Türschlüssel hatte, war es auch kein Problem für mich, dass ich, bis auf dem Pförtner vorn am Eingang, ganz allein auf dem Betriebsgelände war.
Aber der ...
... Laborzugang war gar nicht verschlossen.
Dennoch traf ich innen niemanden an, was mir sehr merkwürdig vorkam. Neugierig geworden, begann ich, intensiver zu suchen.
Im Chemielabor wurde ich, nennen wir es mal "fündig": Komische röchelnde Geräusche führten mich um drei Labortische, bis ich sie sah, eine mir im allerersten Augenblick unbekannte Frau mit langen Haaren, die ihr Gesicht verdeckten. Wer war sie? Ich trat näher heran und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Die Laborchefin Giselle-Mari, von allen Giselle genannt, lag auf dem Boden und zuckte unkontrolliert. Ich erschrak, tot aber konnte sie ja nicht sein. Bevor ich den Notarzt rufen würde, beugte ich mich zu ihr, sprach sie an.
Sie war bei Bewusstsein, erkannte mich und wiegelte halbwegs deutlich, aber stoßweise sprechend, ab: "Nein, es - ist alles - gut, es is' - alles in Ord- nung mit mir."
Das konnte ich nicht glauben, was sie da faselte, denn warum lag sie dann hier auf dem Boden?
Sie stützte sich auf, ich half ihr dabei.
"Ich bin - nur... ich bin - gestürzt", versuchte sie mich zu überzeugen.
Aber ich glaubte ihr nicht und so las sie es mir wohl auch aus meinem Gesichtsausdruck.
"Nein", verbesserte sie nun, "es ist etwas... Persönliches, etwas... Privates, sehr Privates."
Ich schwieg, ich hatte keine Vorstellung, was so privat sein könne, dass man dadurch auf dem Boden liegt.
Sie begriff, sie müsste mir wohl mehr erzählen, damit ich ihr glauben würde.
"Komm, setz' dich zu mir", bat sie und ...