Hausfrau Versus Zicke
Datum: 15.03.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPiaPan
... Langes braunes Haar, das sie stets offen trug. Was Ben sehr gerne mochte. Eigentlich war genau dies der Hauptgrund, warum er mit ihr angefangen hatte. Dazu kamen das hübsche Gesicht und ihr fröhliches Lachen. Als ‚Sahnehäubchen' hatte sie eine stattliche Oberweite vorzuweisen. Das war's aber auch.
Zu Anfang ihrer Beziehung konnte er sich ganz nett mit ihr unterhalten. Mit der Zeit merkte Ben aber, dass die Schöne doch recht oberflächlich und von sich eingenommen war. Ohne Phantasie machte sie so ziemlich jeden Modetrend mit. Egal, ob es nun die neuesten Schuhe waren oder die seiner Meinung nach bescheuerten Tänze in der Disco. Und sonst... ja, ein wenig knutschen war schon drin. Was ihn mit der Zeit abstieß, war ihr Busen. Der fühlte sich an wie ein mit Wasser gefülltes Kondom. Jeder andere Junge war scharf auf eine Vollbusige. Na ja, er eigentlich auch. Aber bei ihr... Wahrscheinlich würden die Dinger schon jetzt bei abgelegtem BH bis zum Bauchnabel herunterhängen. „Nun -- nobody is perfect", dachte er sich; denn er selbst war ja auch nicht gerade der sportliche Traumprinz mit Waschbrettbauch. Aber ihr bisweilen schwachsinniges Geplapper ging ihm zunehmend auf den Nerv. Dazu kam, dass ihr nichts gut genug war. Zickig. So nach dem Motto: „Wer ist die schönste im ganzen Land? Ich könnte ganz andere Jungs haben. Sei froh, dass ich mich überhaupt mit dir abgebe."
Zum Eklat kam es an diesem Wochenende. Sie gingen nach dem Kinobesuch in ein exklusives italienisches ...
... Restaurant. Ben war von dem Film enttäuscht, während Sigrid ihn einfach super fand. Besonders schwärmte sie von einem bestimmten Schauspieler. War es so was wie Eifersucht? Ben fand den Typen einfach bescheuert und dumm. Im Restaurant gab sich Ben mit Spaghetti zufrieden, während Sigrid sich Weinbergschnecken und Froschschenkel vorsetzten ließ. Dazu gab es Rotwein. Ben bemerkte per Zufall, dass der Wein in der Karaffe bei der Zeche ganz gut zu Buche schlug, aber in Wirklichkeit aus dem Tetra -- Pack vom Billigheimer kam. Bei einem Zufälligen Blick in die Küche sah er, wie der Kellner so den Wein ‚veredelte'. Machte aber gute Miene zum bösen Spiel und grinste innerlich, als Sigrid den Wein ganz verzückt genoss. Zum Abschluss sagte er zu der Kellnerin: „Wir hätten noch zwei Martinis und möchten dann zahlen." Die ging zur Bar und gab die Bestellung an den Barkeeper weiter: „Die Herrschaften möchten noch zwei Martini."
Sigrid legte nun, etwas laut werdend los: „Du hast mir den ganzen Abend verdorben! Mit dir kann ich mich nicht länger sehen lassen. Zwei Martinis! Ich glaub ich spinne! Bestellst du in deiner Stammkneipe zwei Doppelkörner oder zwei Biere? Du solltest mal vor Betätigung des Mundwerkes dein kleines Gehirn einschalten! " Die anderen Gäste sowie die Kellnerin sahen zu ihnen rüber.
Ben stand auf. Legte 70 Euro auf den Tisch und sagte: „Ich gehe wohl besser. Und wünsche dir noch einen schönen Abend!"
Damit war das Thema Sigrid für ihn gegessen. Aus, vorbei, ...