1. Merlins Kinder 02: Sommerurlaub


    Datum: 20.04.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byPhiroEpsilon

    ... Versprechen, uns einen Sohn zu schenken.
    
    "Sie hat es gesagt", keuchte Melanie. "Die Nacht vor Belthane. Wir sollten uns nichts vornehmen. Aaah—"
    
    "Kann ich dir helfen? Was soll ich machen?"
    
    "Ich weiß nicht", keuchte sie. "Ich — Ich muss mich hinlegen. Du musst mich untersuchen."
    
    "Melanie!" Ich hatte mich aus dem blutigen Geschäft meiner Gattin bisher immer herausgehalten. Die Idee, einer Geburt beizuwohnen, war miretwas fremd. "Du bist doch gar nicht schwanger."
    
    "Scheiße", fauchte sie mich an. "Red' nicht. Hilf mir lieber die Treppe rauf."
    
    Ich stand auf, nahm sie in meine Arme und trug sie die Treppe hoch. Oben angekommen, riss sie sich ihre Kleider vom Leib und stellte sich vor den Spiegel. Sie war rank und schlank wie eh und je. Kein Anzeichen einer bevorstehenden Geburt.
    
    Sie legte ihre Hände auf ihren Bauch. Dann drehte sie sich nach rechts und links. "Das fühlt sich seltsam an. Schwer. Groß. Dick."
    
    "Ich kann nichts sehen, Liebling."
    
    "Du bist ja auch nur ein Maaaaaa—"
    
    Ich half ihr sich hinzulegen. Dann brachte ich ihr ihre Hebammentasche. Inzwischen atmete sie flach und schnell. "Geht es dir gut?", fragte ich.
    
    "Arschloch", gab sie zwischen zusammengepressten Zähnen zurück. "Wenn ich das gewusst hätte — Ahhh — Gib mir das Stethoskop."
    
    Ich hatte beschlossen, mich weiterer Kommentare zu enthalten und reichte ihr das gewünschte Gerät.
    
    "Keine Herztöne", stellte sie dann fest.
    
    Ich hob stumm die Augenbrauen.
    
    "Hätte ja sein können", ...
    ... erklärte sie, nun wieder in leichterem Tonfall. "Und übrigens: Tut mir leid. Ich weiß nicht —"
    
    "Kein Problem", unterbrach ich sie. "Eine Geburt ist eine Ausnahmesituation. Nenn mich wie du willst. Ich hoffe nur, das Ganze geht bald vorüber."
    
    Es dauerte noch geschlagene zwei Stunden, in denen ich alles Leid eines werdenden Vaters durchlitt und ihre Wehen immer schneller kamen.
    
    "ES KOMMT!", brüllte sie plötzlich.
    
    Ich beugte mich über sie. Die Muskeln ihres Unterkörpers bewegten sich in Wellen, als würden sie tatsächlich einen Säugling herausdrücken. Unwillkürlich streckte ich meine Hände aus und wäre beinahe umgekippt, als ein Gewicht sie nach unten drückte. "MELANIE!", schrie ich. "Es ist ein Junge!"
    
    Und Patrick schrie aus vollem Hals zurück.
    
    5
    
    Melanie
    
    "Und dann?", fragte Patrick.
    
    Ich blickte auf Frank.
    
    "Ich habe dich in eine Decke gewickelt und ins Krankenhaus gebracht." Frank zuckte die Schultern. "Wir hatten ja überhaupt nichts im Haus. Ich habe behauptet, dass ich dich auf der Kirchentreppe gefunden habe. Glücklicherweise hat mich niemand gefragt, was ich denn so spät dort draußen gemacht habe."
    
    "Mein Gott!", murmelte unser Sohn.
    
    "Coole Story", kommentiere meine altkluge Enkelin.
    
    "Ist bei dir eigentlich alles 'cool'?", fragte Frank.
    
    "Selbstvertürlich", grinste Patrizia. "Zumindest, wenn es um Magie geht."
    
    "Ich denke", sagte ich. "Éabha hat mir ein Geschenk gemacht."
    
    Svenja blickte mir in die Augen. "Niemand kann ermessen, was ...
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