"Das erste mal"
Datum: 22.04.2020,
Kategorien:
Bisexuell,
Autor: transgirl sarah
DAS ERSTE MAL
Freitag, 16 Uhr. Endlich war es wieder soweit. Endlich durfte Sarah wieder zum Leben erweckt werden. Sarah? Eigentlich war mein Name Kevin. Und als solcher wirkte ich alles andere als wie eine Sarah. Trotzdem. Die Türe fiel ins Schloss, und in Vorfreude auf die kommenden Stunden begab ich mich ins Badezimmer. Entledigte mich meiner männlichen Kleidung. Die Prozedur der Verwandlung konnte beginnen.
Ich blickte in den Spiegel. Ja, da stand ein Mann. Eigentlich gar nicht so schlecht aussehend. Jedenfalls männlich. Aber wieso will er jetzt Sarah sein? Das Weiche, Zarte, Sensible, hat mich schon immer gefangen genommen. Klar, im Job stelle ich meinen Mann. Als Bankmanager muss man mit harten Bandagen arbeiten. Und die, grösstenteils, männliche Kollegenwelt zeichnet sich in erster Linie durch deftiges Macho-Gehabe aus. Um nicht aufzufallen, oder gar als "Weichei" abgestempelt zu werden, macht man(n) halt mit. Auch wenn es mir zutiefst zuwider ist. Mit dem Männlichen konnte ich nichts anfangen. Schon als Kind fand ich Gefallen daran, bei, natürlich harmlosen, Rollenspielen die Rolle der Frau zu übernehmen. Das fühlte sich gut an. Und wie viel Bewunderung hege ich beim Anblick einer selbstbewusst wirkenden, aber trotzdem feminin-elegant gekleideten Frau. Klar, das Äusserliche sagt überhaupt nichts über den Charakter aus. Aber diese Ausstrahlung ist faszinierend. Jedoch nicht auf die Art und Weise, dass ich sofort mit ihr ins Bett springen will, wie es vermutlich ...
... die meisten männlichen Zeitgenossen im Sinne hätten. Nein. Ich hatte das Bedürfnis, so zu sein wie die.
Ich stieg in die Wanne. Als erstes stand eine Ganzkörperenthaarung auf dem Programm. Leider konnte ich nicht über mangelnde Behaarung klagen, wofür ich von so manchen Zeitgenossen für einen testosterongesteuerten Macho-Sex-Maniac gehalten werde. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wie oft hörte ich Sätze wie "du kannst mich ruhig fester angreifen", oder "zeig mir, wo es langgeht". Dabei fiel mir gerade das so schwer. Klar, um zu gefallen, versucht man, über seinen Schatten zu springen und der Partnerin diesen Wunsch zu erfüllen. Aber es war nie das, womit ich mich wohl fühlte. Ich war doch derjenige, der verführt werden und beim Sex das Heft aus der Hand geben wollte. Und allzu oft wurde meine Passivität als Desinteresse ausgelegt. "Du begehrst mich nicht", oder "du liebst eine andere". Diese Sätze waren schmerzvoll, wo sie doch nicht im geringsten der Wahrheit entsprachen. Ich hatte lediglich diese völlig "unmännlichen" Gefühle und Bedürfnisse.
Die Haare entfernten sich von meinem Körper, so wie das Gefühl des Männlichen immer mehr schwand. Was glatte Haut so alles bewirken kann. Der Wohlfühleffekt wurde immer grösser. Ja, langsam, aber sicher, näherte ich mich meinem Wunschäusseren. Auch wenn es noch ein langer Weg war. Endlich war die Rasur beendet. Ich stieg aus der Wanne, zelebrierte genussvoll das Eincremen mit einer Mischung aus Babyöl und Bodylotion. Meine ...