Alles über Golden Ally
Datum: 23.04.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byshuffleyourfeet
... sicher ein besseres Leben hast. Ohne ihre Last. Deshalb habe ich die Initiative ergriffen. Ihr gehört zusammen Mark."
„Sicher, dass du damit nicht einfach nur dein schlechtes Gewissen bereinigen willst?"
Aleyna sah ihn traurig an.
„Mark, wenn du glaubst sie haben dich damals fertig gemacht, dann hast du nicht erlebt, was sie mit ihr getan haben."
„Ich habe ihr Buch gelesen."
„Ach ja? Und weißt du auch was der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen gebracht hat? Nichts von alldem was in dem Buch steht. Es war als ich ihr von dir erzählt habe. Als sie erfahren hat, dass du bei ihr geblieben wärst. Da hatte sie auf einmal wieder dieses Feuer in den Augen, dass schon gestorben war."
Mark wusste welches Feuer sie meinte. Das Feuer, das leuchtete, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wenn sie etwas unbedingt wollte.
„Und dann war sie schnell und kompromisslos, Mark. Und der Gedanke an dich hat ihr diese Kraft gegeben. Die Brüder, Mark, die waren gefährlich und Ally hat sie sich ihnen gestellt ohne mit der Wimper zu zucken. Sie hat sich das schlimmste Drehmaterial besorgt, dass sie von ihr hatten ist direkt mit mir zu einem Frauenhilfe-Verein gefahren, der ihr dabei half direkt an die richtigen Menschen bei der Polizei ran zutreten. Sie hat sich verkabeln lassen, sie hat alles getan. Ihre Haut ohne einen zweiten Gedanken riskiert. Sie hat ihre fiesen Machenschaften im Alleingang beendet. Und alles nur weil der Gedanke an dich ihr die Kraft dazu ...
... gegeben hat. Also erzähl mir nicht, ich mache das hier nur für mein Gewissen!"
Mark sah Aleyna in die Augen. Er hatte sie noch nie mit dieser Inbrunst reden sehen.
„Sie hat mir das Leben gerettet, Mark. Nicht nur einmal. Jetzt bin ich dran etwas für sie zu tun."
Wieder krampften seine Hände um seinen Block.
„Ich bin nicht mehr der, der ich früher war, Aleyna. Sie wird mich nicht mehr wollen, wenn sie das hier lesen würde."
Er hielt ihr den Block hin. Mit schwarzem Edding hatte er „Alles über Mark Abendschön" darauf geschrieben.
„Dann gib es ihr zumindest. Lass sie darüber entscheiden. Zeig ihr, dass SIE keine Angst vor DEINEM Urteil haben muss."
„Natürlich will sie mich nicht mehr!", dachte Mark melancholisch, als er die Küchenanrichte seiner Einzimmerwohnung wischte.
Er seufzte, warf den Schwamm weg, trocknete sich die Hände und ging zum Kleiderschrank.
Seine Gedanken wanderten wieder zu dem Block Papier.
„Alles über Mark Abendschön", was für eine dämliche Idee.
Er schloss die Augen und atmete kurz durch bevor er den Schrank öffnete und seine Klamotten zu Jogginghose und Sweat-Shirt wechselte.
Es klingelte.
Er ging zur Sprechanlage.
Ein Fiepsen.
Wahrscheinlich der Postbote, jemand anderes hatte ihn hereingelassen.
Mark zog sich Socken und Laufschuhe an. Dann machte er sich auf die Suche nach seinem Pulsband.
Es klingelte wieder. Dieses Mal an seiner Tür.
Er öffnete die Tür und blieb starr stehen.
Da stand sie.
Noch ...