1. Der Freudenspender 01


    Datum: 08.03.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byCockrubin

    Nach zwei eher kurzen und „direkten" Texten habe ich jetzt Lust auf eine längere Fortsetzungsgeschichte, die etwas sanfter daherkommt. Wie immer bei mir ist alles frei erfunden. Viel Spass!
    
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    Die Ereignisse, die in dieser Geschichte erzählt werden, sind lange her. Dass ich sie nun aufschreibe, hat zwei Gründe. Der erste und wichtigste ist Torben. Ihm ist die Geschichte gewidmet. Der zweite Grund ist ein historischer: Ich schreibe auch gegen das Vergessen an, mein eigenes und das der Gesellschaft. Der Wind in meinem Land hat schon lange gedreht. Die Schule, von der ich berichten werde, existiert heute nicht mehr.
    
    Als junge Frau in meinen Zwanzigern war ich Lehrerin an dieser Schule - einer Schule für Freudenspender. Ein Freudenspender war in etwa das, was heute als Callboy oder politisch korrekter als männlicher Sexarbeiter bezeichnet wird. Allerdings hatte es bei uns damals nichts Anrüchiges, Freudenspender zu sein. Oder sich einen zu nehmen. Im Gegenteil, Freudenspender war ein voll akzeptierter und sehr gefragter Lehrberuf.
    
    Der Grund ist einfach: nach dem grossen Krieg gab es in unserer Gesellschaft einen deutlichen Frauenüberschuss; ausserdem hatten die Frauen nach Kriegsende politisch die Macht übernommen. Die Männer hatten sich selbst diskreditiert. Lust und Sex waren offen diskutierte Themen. Für Frauen (und bei weitem nicht nur für alleinstehende) war es ganz normal, die Dienste eines Freudenspenders in Anspruch zu nehmen. Auch die Männer störten sich ...
    ... nicht daran, oder besser gesagt, waren nicht in der Position, sich daran stören zu dürfen.
    
    Natürlich waren Talent und Interesse am Beruf des Freudenspenders immer die Voraussetzung für Erfolg, aber der musste trotzdem hart erarbeitet werden. Unsere Schule war als Internat organisiert. Das Interesse an einer Ausbildung bei uns war sehr gross, wir mussten deshalb viele Bewerber abweisen. Das Eintrittsalter war 18; aufgenommene Bewerber mussten ein Probehalbjahr absolvieren, nach dessen Ablauf noch einmal aussortiert wurde.
    
    Torben war einer der neu Aufgenommenen im Frühling 1966. Ich wurde ihm als Mentorin zugewiesen, was bedeutete, dass ich ihm die Privatstunden gab, die Torben wie jeder andere Schüler zusätzlich zum allgemeinen Unterricht absolvieren musste.
    
    Der theoretische Unterricht bestand aus den Fächern Bewegung und Sport, Gesundheits- und Sexualkunde, Rhetorik und Kommunikation sowie Entspannung und Meditation. Letzteres galt damals als sehr fortschrittlich, war aber für den Erfolg absolut notwendig. In den Privatstunden gab es Reflexion und praktische Übungen. Zusätzlich wurden auch einige Male im Jahr praktische Gruppenübungen durchgeführt.
    
    Torben war mir schon bei der traditionellen Begrüssung der Neuankömmlinge aufgefallen. Er hatte ungewöhnlich helle Haut, war gross, schlank und für sein Alter erstaunlich muskulös. Ich nahm an, dass er bereits körperlich gearbeitet hatte, vielleicht auf einem Bauernhof. Das und mehr würde ich vor der ersten Privatstunde ...
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