1. Luke


    Datum: 17.05.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytrauedichliebesbriefe

    „Man ist nur immer so alt, wie man sich selber fühlt," erklärte mir mein Mann zu meinem vierzigsten Geburtstag. Und alt war alles andere, als was ich wirklich fühlte. Ich fühlte mich frei, lebendig und vital. Ich war schön. Nicht nur mein Mann versicherte mir das oft genug, trotz zwanzig Jahre verheiratet sein, nein, ich spürte auch immer die Blicke anderer Leute auf meinem Gesicht. Auf meinem Körper. Nicht nur verschlingende Blicke der Männer, sondern auch anerkennende und neidische Blicke weiblicher Konkurrentinnen.
    
    Ich stamme aus Mexiko. Einem kleinen, armen Dörfchen. Mein gutes Aussehen hat mir schon früh den Absprung in ein besseres Leben ermöglicht. Mit gerade einmal siebzehn Jahren habe ich mich auf den Weg in die USA gemacht. Wollte unbedingt ein berühmtes Model werden, um meinem Heimatdorf eine bessere wirtschaftliche Lage zu ermöglichen. Gereicht hat es lediglich für ein paar regionale Werbespots und Foto-Kampagnen. Nachdem ich mich eineinhalb Jahre gerade so über Wasser halten konnte und im größten Minimum gelebt habe, traf ich meinen Ehemann bei einem Event. Es wäre gelogen, wenn ich sage, es war Liebe auf den ersten Blick. Für uns „Models" war der Kontakt zu den Gästen strengsten untersagt. Doch für ihn spielte das keine Rolle. Er nahm sich immer was er wollte - und zwar sofort. Den ganzen Abend hat er mich nicht aus den Augen gelassen, ohne irgendwie einschüchternd zu wirken. Trotz seinem sehr maskulinen, sportlichen Aussehen, hat er stets etwas ...
    ... liebenswertes an sich. So kam es nicht anders, als das wir ein halbes Jahr nach unserem Kennenlernen heirateten. Die dreizehn Jahre Altersunterschied störten mich nicht. Ihn genauso wenig. Er nahm mich mit sich nach Deutschland. Mein Heimatdorf längst vergessen, hatte ich doch eh nichts was mich dort gehalten hatte nach dem Tod meiner Mamá.
    
    Natürlich tuschelten die Nachbarn und Geschäftskollegen meines Mannes sehr gemein über unsere Hochzeit, doch wir standen immer über solche Worte. Nur wenige Monate nach unseren Flitterwochen wurde ich schwanger. Das Schicksal hatte es aber noch nie gut mit mir gemeint. Deswegen verlor ich das Kind in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft. Aber ich war jung und wir haben niemals den Glauben verloren. Nach dem dritten verlorenen Kind, verlor auch ich mein Glauben. Ich war eine gebrochene Frau. Es tat unserer jungen Ehe nicht gut. Ich dachte an Scheidung. War ich mir auch sicher, dass mein Mann mich betrügt. Er ist ein sehr ehrlicher Mensch und entschuldigte sein Verhalten, indem er mir sagte, dass es emotional ihm nichts bedeutete und er einfach seinen Kopf frei bekommen wollte. Ich glaubte ihn, trotz der schweren Verletzung meiner Gefühle. Trotz allem war ich noch immer eine schöne, junge Frau. Meine haselnussbraunen Haare gingen mir bis zu meinem apfelrunden Hintern, den er so sehr geliebt hat. Meine Wimpern waren lang und schwarz, passend zu meinen grünen Augen. Meine Haut immer einen natürlichen dunklen Teint, typisch für eine Frau aus ...
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