1. Luke


    Datum: 17.05.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytrauedichliebesbriefe

    ... Internat. Sie war doch gerade erst zwölf Jahre und sollte fünf Tage die Woche in einer Einrichtung weit weg von ihrer Mamá leben? Es brach mir das Herz. Gelindert wurde es nur durch die Tatsache, dass es ihr dort sehr gefällt. Ich lebte also für die Wochenende, in denen ich meine Tochter wiederbekommen würde. Und mit ihr, ihren Vater, der immer öfter Zeit bei seiner anderen Familie verbrachte. Aber an den Wochenende waren wir wieder eine richtige kleine, glückliche Familie. Unter der Woche kümmerte ich mich die nächsten vier Jahre um das neue Ausrichten des Hauses. Neue Wände, neue Möbel, neue Böden. Die Gartenarbeit war mein Zufluchtsort wann immer es mir schlecht ging.
    
    „NAIA!", werde ich gerufen. Ich seufze auf und rufe ein Hallo in die große Halle hinein. Meine Stimme kommt mir fremd vor, wenn sie echot. „Vergiss bitte nicht, dass Valeria heute aus dem Internat kommt und ihren neuen Freund mitbringt. Ich verlasse mich auf dich, dass nichts unanständiges unter meinem Dach passiert. Sie ist erst sechzehn und brauch mit sowas nicht anfangen bevor sie zweiunddreißig ist", schwadroniert mein Mann, während er die große Wendeltreppe hinunterkommt. Sein muskelbepackter Körper steckt in einem maßgeschneiderten Anzug und in seiner rechten Hand trägt er einen Koffer. Er geht. Mal wieder. „Versprochen!", gebe ich monoton von mir. „Ich werde in zwei Wochen wieder da sein. Pünktlich zu unserem Sommerurlaub." Er küsst mich im Vorbeigehen auf die Wange und schon ist er verschwunden. ...
    ... Irgendwie erleichtert atme ich auf. Es ist leichter vorzugeben alles ist in Ordnung, wenn er nicht da ist. Außerdem freue ich mich auf die anstehenden Sommerferien meiner Tochter. Sechs Wochen wir beide. Ihren neuen Freund kann ich getrost ignorieren. Sie ist erst sechzehn und ändert ihre Meinung über junge Männer schneller als andere ihre Unterhose wechseln. Spätestens nach drei Tagen war er abgeschrieben und ich hatte meine kleine Tochter wieder für mich.
    
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    Meine langen Beine stecken mittlerweile in einem engen Paar Jeans und ich habe eine cremefarbene Bluse an. Auch wenn ich weiß, dass der junge Mann meiner Tochter bald wieder gehen wird, braucht sie sich nicht für ihre Mamá schämen. Ich werkle noch in der Küche für das gemeinsame Abendessen, als ich die widerhallenden Schritte in der großen Halle höre. Ich löse den unordentlichen Knoten auf meinem Kopf und schüttle meine Haare aus. Streiche sie hinter meine Ohren damit die neuen goldenen Ohrringe zum Vorschein kommen und gehe den beiden entgegen. Setze ein strahlendes Lächeln auf. „Vali...", seufze ich erleichtert, als meine Tochter durch die Tür ins helle Wohnzimmer hereintritt. „Mamá!", ist ihre prompte Antwort und liegt sofort in meinen Armen. Ich vergrabe meine Nase in ihren dunklen Haaren und inhaliere ihren vertrauten Duft. „Ich freue mich, dass ...
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