1. Der Schmied aus Intal 32/38


    Datum: 18.05.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... aus Lehm, hinter ihnen war eine kleine Koppel für die wenigen Tiere, die wir hatten. Meine Familie bestand aus Vater und seinen drei Frauen, alle waren miteinander verheiratet!“
    
    An dieser Stelle wollte ich unterbrechen, empfand es als zu dick aufgetragen, was Mora mir berichtete, doch ich ließ es bleiben, hing ihr stattdessen fasziniert und interessiert an den Lippen. Einen Einwand konnte ich nach dem Bericht loswerden.
    
    „Ich hatte zwölf Geschwister, die von ihren Müttern versorgt wurden. Vater zog es vor sich mit den anderen Männern des Dorfs zu unterhalten oder ging auf die Jagd. Alles Weitere überließ er seinen Frauen.
    
    Eines Tages sah ich ein großes, weißes, viereckiges Ding über das Meer auf das Land zukommen. Später erfuhr ich, dass es Segel hieß. Darunter war ein breiter Rumpf, und wenn ich heute meine Augen schließe, kann ich es vor mir sehen.
    
    Das Schiff steuerte auf die Küste zu, war groß und befremdlich, sah gefährlich aus. Ich rannte zum Dorf, um zu berichten, unterwegs kam mir der Gedanke, dass es mir keiner glauben würde. Ich ließ es bleiben und ging stattdessen vorsichtig zum Strand zurück, verbarg mich hinter einem Sandhügel und wartete ab, was geschehen würde.
    
    Eine Stunde später ankerte das Schiff vor der Küste und mehrere kleine Boote wurden zu Wasser gelassen. Sie steuerten voll besetzt auf den Strand zu.
    
    Als sie auf Grund liefen, sprangen viele Männer aus den Booten und zogen diese auf den Sand. Sie waren alle mit Säbeln und Messern ...
    ... bewaffne,t verhielten sich ausgenommen ruhig. Kein Ton war zu hören, und sobald sie auf dem Trockenen waren, beugten sie sich herunter und liefen in Richtung eines anderen Sandhügels. Wenn sie sich irgendwas zu sagen hatten, machten sie es entweder leise oder mit einer Art Zeichensprache.
    
    Als sie sich alle gesammelt hatten, schlichen sie weiter, wobei sie immer mehr eine breite Linie bildeten!“
    
    Hier holte Mora tief Luft, schloss ihre Augen und es kam mir vor, als wenn sie die Szene ein weiteres Mal erlebte. Ihre Nasenflügel weiteten sich, die Lippen zitterten leicht.
    
    „Die Männer liefen an mir vorbei und ich duckte mich, damit ich nicht gesehen wurde. Ein paar Minuten später hörte ich Kampflärm, der schnell verstummte. Es trat vollkommene Ruhe ein. Als ich mich gerade erheben wollte, um nachzusehen, kamen sie zurück.
    
    Einige Männer und Frauen meines Dorfes liefen, flankiert von der Schiffsbesatzung, gefesselt und aneinander gebunden hintereinander her, in Richtung Schiff. Darunter einigen meiner Familie. Sie hatte viele Wunden und waren mit Blut bespritzt. Es waren die jungen Männer und Frauen sowie die Kinder des Dorfes. Ältere konnte ich nicht sehen. Ich konnte mir nicht erklären, was passiert war. In meinem Kopf gingen wirre Gedanken herum und ich fragte mich, was dort vor sich ging.
    
    Die Männer und Frauen wurden auf das Schiff gebracht, was allerdings nicht gleich ablegte. Es lag sanft in der Dünung und schaukelte träge vor sich hin. Was darauf vorging, konnte ich ...
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