Angestrahlt
Datum: 16.07.2020,
Kategorien:
Medien,
Autor: AlexM
... eine Sache?
Keine der beiden reagierte auf meine Einwände.
„Sandra, hast du am Mittwochmorgen Zeit? Kannst du so gegen 8:00 Uhr bei uns im Kaufhaus sein? Tina war voll in Ihrem Element. „Die Dekorateure werden bereits am Dienstag Abend die Fenster zu verhängen und die Puppen zu entkleiden. Christian und seine Kollegen beginnen am Mittwochmorgen so gegen 9:00Uhr mit der neuen Kollektion. Dann muss Karo bei den Puppen im Schaufenster stehen. Schaffst du es, sie in einer Stunde zur Puppe zu verwandeln?“
„Jetzt, wo ich es schon einmal mit ihr gemacht habe, bekomme ich das locker hin.“ Erwiderte Sandra.
„O.K., dann steht unser Plan. Christian arbeitet vorzugsweise in Sektor C. Also werden wir Karo auch dort aufstellen.“ Tinas Worte hämmerten in meinem Kopf, aber ich war geistig abwesend.
„Wir müssen ihr noch andere High Heels besorgen. Rot ist nicht gerade die Farbe der Herbstkollektion.“
Ich sah derweil immer und immer wieder in den Spiegel und versuchte mich zu finden, aber ich war nicht mehr da. Das war nicht Karo, die da stand, das schien wirklich eine Puppe zu sein, die sich auch gar nicht bewegte.
„Wir sehen uns dann nachher im Café Haus hörte ich noch als die Tür ins Schloss fiel.
Ich war plötzlich wieder alleine. Im Spiegel sah ich immer noch diese Puppe. Immer noch in Position. Ich drehte mich langsam und begann mir nun erstmals Sandras Werk in Ruhe zu betrachten. Es war unglaublich, was sie in der kurzen Zeit aus meinem Körper gemacht hatte. Ich ...
... schien nicht mehr aus Fleisch und Blut zu sein. Ich sah absolut plastisch aus. Selbst mein Gesicht, mit falschen Wimpern und etlichen Lagen Schminke, sah unwirklich aus. Meine Spalte zwischen den Beinen war verschwunden. Ich war ein Neutrum. Tina hatte recht, Kein Mensch würde mich so erkennen.
Diese Erkenntnis beruhigte mich schon ein Stück weit, aber der Gedanke an den bevorstehenden Mittwoch ließ mir eine Gänsehaut wachsen.
Ich drehte mich immer noch vor dem Spiegel, vergas Raum und Zeit, war Karo die Schaufensterpuppe und identifizierte mich zusehends mit dieser Rolle.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so vor dem Spiegel stand. Irgendwann wurde mir kalt und ich begann mich langsam wieder zurück zu verwandeln. Zurück von der Plastikpuppe zur lebenden Karoline Kaiser.
Ich duschte sehr lange, bis auch der Rest Puppe im Abfluss verschwunden war. Zog mich an und machte mich auf den Weg zum Café Haus um meine beiden `Produzenten´ zu treffen.
Die folgenden beiden Tage vergingen einerseits wie im Flug, andererseits dauerten sie eine gefühlte Ewigkeit. Letztlich kam dann der Mittwochmorgen doch schneller als erwartet.
Kurz vor Acht betrat ich das Kaufhaus und begab mich auf direktem Weg zur Westseite der Damenoberbekleidung. Tina erwartete mich bereits am Eingang der Umkleiden und schleuste mich ohne viele Worte direkt in einen Nebenraum, wo Sandra mich bereits erwartete. Alles lief reibungslos und bereits eine Dreiviertelstunde später war ich wieder Karo die ...