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Die Insel
Datum: 23.07.2020, Kategorien: Sonstige, Autor: Kastor Aldebaran
... trugen, in dem sich noch etwas Wärmeres zum Anziehen befand und etwas zu trinken und essen. Sonst brauchten sie nichts weiter, sie wollten schon am nächsten Tag wieder zurück sein. So ausgerüstet begab sich die Gruppe, die fast ein Drittel der Bewohner darstellte, auf den Weg Richtung Berg. Sie sollten Rahani in die Augen sehen und ein Opfer darbringen. Die restlichen Bewohner begleiteten die Gruppe noch ein Stück des Weges, bis sie den Rand des Dorfes erreichten. Erst hier blieben sie zurück und sahen den anderen hoffnungsvoll aber zugleich fröhlich nach, denn sie waren zuversichtlich, dass alles den nächsten Tag vorbei war. Dann konnten sie wieder ohne Sorge leben, dass ihnen, wenn sie schliefen, etwas auf den Kopf fiel. Rahani würde die Opfer annehmen, davon waren sie überzeugt. Die Göttin würde gar nicht anders können. Zurück blieben die Kinder, Alten und Frauen. Nur einer der jungen Männer konnte nicht mit. Er hatte sich sein Bein gebrochen und war sehr unglücklich darüber, nicht mit zu können. Sie hätten ihn nicht die ganze Zeit zu tragen vermögen. Einmal davon abgesehen, dass sie es auch gar nicht gemacht hätten. So weit ging ihr Tatendrang nun auch nicht. Die Gruppe ging langsam und vergnügt auf den Berg zu, der langsam aber sicher größer wurde. Sie alle waren hier schon gewesen, denn der Berg lieferte ihnen die Basaltsteine, die sie so nötig brauchten. War das Gestein doch härter als alles, was sie kannten. Es eignete sich nicht nur dazu, den ...
... Versammlungsplatz zu bauen. Denn außerdem wurden zum Beispiel die Mahlsteine daraus gemacht. Das andere schwarze Gestein eignete sich überhaupt nicht dazu. Wollte man auf ihm Getreide mahlen, zerbröselte er sofort und das Mehl verdarb, da zu viele kleine Steinchen dazwischen gerieten. Es war ein sehr begehrter Rohstoff, leider zu schwer um alle Hütten damit zu bauen. Der Weg vom Berg bis zum Dorf war einfach zu weit und beschwerlich. Die Steine waren außerdem nicht in so großer Fülle vorhanden. Sie wurden nur aus der einen Seite des Berges geschlagen, denn nur hier hatten sie die perfekte Form und waren so hart, wie sie benötigt wurden. Dazu hatte man mit der Zeit Terrassen angelegt und kam so besser an sie heran. Sonst bot der andere Teil der Insel nicht viel. Sie bauten zwar hier auch einige unempfindliche Gemüsesorten an, aber nur wenige, denn sie hielten hier ihre Ziegen, die an dem Berg und an seinem Sockel noch genug zu fressen fanden, um zu überleben. Dumm war nur, dass sie es manchmal auch auf die Terrassen schafften und sich am Gemüse satt fraßen. So lohnte es sich eigentlich nicht. Außer Ziegen und viel Buschwerk gab es nicht viel. Die Gruppe erreichte nach zwei Stunden die Stelle, die aus den eigentlich zwei Inseln eine machte. Eine schmale Landbrücke zwischen den beiden Eilanden verband sie und bei Ebbe konnte man trockenen Fußes zur anderen laufen. Kam die Flut, kam man zwar auch herüber, musste sich aber gefallen lassen, nass zu werden, denn höhere Wellen schafften es ...