Bewährungszeit
Datum: 22.03.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: byB_lasius
... Jimmy zu erneuern. Doch Thomas alias Jimmy Pop blieb ruhig. Auf der Krankenstation hatte er in einem Moment, als er für ein paar Sekunden unbeobachtet war einen ziemlich großen Vorrat an medizinischen Alkohol in den Mund genommen. Diesen abscheulich schmeckenden, weil vergällten, Alkohol trug er nun gute 40 Minuten in seinem Mund. Endlich war der Moment gekommen, diesen in Form von Sprühnebel auf dem Gesicht seines Kontrahenten zu verteilen. Der Moment der Verblüffung in den Augen seines Gegners dauerte nur kurz an, um in Wut umzuschlagen. Doch Jimmy Pop hielt schon ein Feuerzeug hoch. „Willst du wirklich Nummer zwei auf meiner Liste sein?", fragte er.
Das bespuckte Schwergewicht war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er sich mit dem Irren anlegen sollte. Jimmy Pop bekam Unterstützung von den anderen Gefangenen. Ob aus Sympathie oder aus Respekt, die Jungs, die allesamt nicht zur Heilsarmee gehörten, skandierten jetzt „The Roof is on Fire". Es war nicht nötig, das Feuerzeug zu benutzen. Der Mann sah ein, dass er hier nicht gewinnen konnte, er drehte sich um und ging einfach. Danach war Jimmy Pop einer der wenigen im Knast, der nicht ständig beweisen musste, wie hart er war.
Er trauerte nicht der Zeit nach, die er im Gefängnis sitzen musste. Er hatte seine Familie gerächt, selbst wenn ihn das seine Frau und seine beiden Töchter nicht wieder zurück holte. Selbstjustiz durfte nicht geduldet werden, das sah Thomas ein. Doch selbst die Wärter hier brachten ihm einen ...
... gewisses Verständnis entgegen. Der eine mehr, der andere weniger. Viel mehr Sorgen machte er sich um die Zeit danach. Seine Firma hatte sich natürlich in Luft aufgelöst. Wer würde schon Geschäftsbeziehungen mit einem Mörder eingehen. Dass er mildernde Umstände vor Gericht wegen seines Ausnahmezustandes gelten machen konnte, würde niemand interessieren. Sein Anwalt hatte sogar auf eine Affekthandlung plädiert, doch Thomas wusste, damit würde er nicht durchkommen. Niemand nahm einen eine Gefühlswallung ab, wenn derjenige das Benzin noch vorher an der Tankstelle das Benzin für die Tat gekauft hatte. Aber sein Verteidiger hatte Recht, er befand sich lediglich in einem langen Affekt, der erst mit seiner Verhaftung endete. Nun würde er erst einmal ein Sozialhilfefall sein. Doch schlimmer traf ihn, dass er keine Familie mehr hatte und einsam in seinem Zimmer dahinvegetieren würde. Auch die Gedanken an seine Frau, die brutal vergewaltigt und danach vor den Augen seiner Töchter ermordet wurde, machte ihn krank. Seine Kinder hatten mit ansehen müssen, welche Dunkelheit in dem Sadisten steckte, bevor auch sie von dem Ungeheuer umgebracht wurden. Wie schon Shakespeare Macbeth über das Leben sagen ließ: „Ein Märchen ists erzählt von einem Irren, voll Lärm und Wut und es bedeutet nichts."
Da er sich in der Haftanstalt gut geführt hatte, würde er am nächsten Tag nach 8 Jahren entlassen werden. Die Sache mit dem Typen auf der Hantelbank kam nie zur Sprache. Er saß in einem vergitterten Raum und ...