Die Schaufensterpuppe Kap. 04
Datum: 21.09.2020,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byHeMaDo
... fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Als ich nickte, legte sie kurz eine Hand auf meine Schulter und holte sich einige Papiertücher, mit denen sie, nur wenig erfolgreich, begann, sich den Kaffee vom Kleid zu wischen.
Kurz darauf kam Heike herein. Sie hielt die Fremde am Arm und stieß sie unsanft auf einen der Stühle. Auch diese hatte einiges von dem Kaffee abbekommen und sah reichlich derangiert und ängstlich aus. Aus irgend einem Grund hatte ich jetzt sogar Mitleid mit ihr. Ich wollte mir nicht ausmalen, was Gertrud wohl mit ihr angestellt hätte, hätte Heike sie nicht zurück gehalten.
Eine ganze Weile saßen wir schweigend am Tisch. Nur die Kaffeemaschine gluckerte vor sich hin und Heike gab Ingrid und mir eine Tasse. Auch sich selbst machte sie eine Tasse fertig und bereitete eine weitere Tasse zu, die sie neben die Maschine stellte. Der Fremden gab sie allerdings keinen Kaffee.
Schließlich hörte ich, wie draußen jemand vorbei ging und Gertrud sich wortreich entschuldigend von ihrer Kundin verabschiedete. Es dauerte noch etwas, bis sie herein kam, sich neben mich setzte und meine Hand nahm und diese streichelte.
Während Heike ihr den Kaffee gab, sahen wir alle zu der Frau, die wie ein Häufchen Elend an der schmalen Seite des Tisches saß und den Blick stur auf diesen gerichtet hatte.
»Also, was ist denn nun passiert?« Es war Ingrid, die als Erste die Sprache wieder fand.
»Diese Frau hat Veronika Wachs ins Gesicht gekippt. Das ist ihr in den Mund gelaufen ...
... und sie hat keine Luft mehr bekommen.«
»Was?«, rief Ingrid entsetzt aus und sah nun ebenfalls sehr verärgert aus.
»Was das soll, weiß ich aber auch nicht«, fuhr Heike fort. »Und von Ihnen will ich jetzt wissen, was Sie sich dabei gedacht haben und wer Sie überhaupt sind«, fuhr sie nun die Frau an. »Und behaupten Sie bloß nicht, Sie hätten nicht gewusst, daß Veronika keine Puppe ist. Das haben Sie ganz sicher nicht aus Versehen gemacht.«
Gertrud fasste mit einer Hand meine Hand und strich mir mit der Anderen übers Gesicht. Dabei sah sie mich ziemlich besorgt an.
Die Frau sah nun ängstlich auf und blickte in die Runde.
»Ich heiße Erika«, sagt sie leise. »Als ich sie«, sie deutete auf mich »vor vier Jahren das erste Mal im Schaufenster gesehen habe, ist mir schon irgendwas komisch vorgekommen. Ich habe sie mir immer wieder angeschaut und jedes Mal habe ich gedacht, daß sie keine Schaufensterpuppe sein kann. Irgendwas ist mir immer komisch vorgekommen.«
»Waren Sie deshalb in den letzten Jahren so oft im Laden?«, fragte Heike, die anscheinend die Führung übernommen hatte.
Die Frau, Erika, nickte kaum merklich. »Ich habe sie mir immer wieder angesehen und als sie auf einmal nicht mehr im Schaufenster war, bin ich in den Laden gegangen, da habe ich sie das erste Mal aus der Nähe gesehen. Und irgendwas an ihren Augen war komisch. Ich glaube, sie hatten sich sogar bewegt. Und ihr Mund hat auch so komisch ausgesehen. Und irgendwann habe ich sie angefasst und ich war ...