1. Anna Teil 1


    Datum: 05.10.2020, Kategorien: CMNF Autor: hannar

    ... mich hastig, Anna läuft mir hinterher. "Was ist denn los", fragt sie mich ehrlich besorgt. "Ich kann grade nicht", presse ich heraus, gebe ihr einen schnellen Kuss und öffne die Haustür. "Ich ruf dich morgen an."
    
    Ich muss raus, meinen Kopf frei kriegen, meine Gedanken ordnen, da trifft es sich gut, dass ich eh noch eine Ausdauereinheit diese Woche machen muss. Zuhause angekommen schlüpfe ich in meine Sporthose und meine Laufschuhe, und renne auf meinen Hausberg. Überhole im Laufen die langsamen Hobbyradfahrer, fühle mich geil, ja da schaut ihr blöd, man kann auch mit 100 Kilo schneller den Berg hoch als ihr, wenn man's kann. Erst nach 500 Höhenmetern beruhige ich mich langsam, fühle die Energie des Waldes in mir und komme langsam wieder zur Ruhe.
    
    Mittwoch Nachmittag rufe ich Anna an. Sie weint fast, weiß nicht was sie falsch gemacht. Ich fühle mich miserabel, so habe ich das nicht gewollt. Sie darf unter der Woche abends nicht so lange weg, also sage ich ihr, dass ich zu ihr komme. Auf der Fahrt überlege ich mir nochmal genau, was ich mir vorgenommen habe zu fragen, was ich nicht einordnen kann, was außerhalb meines Horizontes liegt.
    
    Als ich bei Anna ankomme, verschwinden wir sofort in ihrem Zimmer, sie hält mich mit den Armen um den Bauch unklammert und will nicht loslassen. Wir setzen uns auf die Couch, sie schaut mich mit ihren großen unschuldigen Augen an und ich fühle mich noch schlechter. "Was war denn los", fragt sie schließlich. Verdammt, denke ich, wie ...
    ... formuliere ich das am besten. "Verstehst du dich gut mit Thomas", frage ich, nach einer längeren Pause des Schweigens.
    
    Sie schaut mich ungläubig an, ich sehe wie es in ihr rattert. "Du...du bist eifersüchtig?" Ich sage nichts. "Jan, er ist der Freund von meiner Mama." Ich höre ihre Worte und sehe dazu ihren skeptischen Gesichtsausdruck, und komme mir augenblicklich unglaublich dumm vor. Gehöre ich jetzt also auch schon zu diesen Betamännern, die rumweinen und rumjammern und Angst vor Konkurrenz haben? Sie holt den Beta aus mir raus, denke ich ernüchtert, sauer auf mich selbst.
    
    "Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, Anna", sage ich dann selbstkritisch. Du warst da...so luftig... angezogen...ich habe es nicht verstanden und mein Kopfkino hat ziemlich verrückt gespielt."
    
    Sie schaut mich ein wenig belustigt an. "Ah jetzt verstehe ich, du bist ein wenig prüde. Es ist so, bei uns war das schon immer ganz locker. Wir fahren im Sommer meist nach Kroatien zum FKK-Urlaub und laufen auch im Haus und Garten mal nackt rum, ist doch egal."
    
    Ich mustere sie überrascht, sie sagt das in so einer selbstverständlichen, natürlichen Weise, dass mir jeglicher Wind aus den Segeln genommen ist. Und jetzt bin ich auch noch prüde, na toll. "Ich hatte eigentlich gedacht, ich wäre nicht prüde, aber du hast recht Anna, das war dann wirklich prüde von mir. Die ganze Aktion von mir war einfach nur dämlich."
    
    Wir reden noch eine Weile engumschlungen weiter, obgleich für mich schon so gut wie ...
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