1. Thao 07


    Datum: 26.11.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... natürlich."
    
    Karl sah sie verwundert an.
    
    „Eine Domina? Was will die von mir?"
    
    Thao grinste böse.
    
    „Ich habe dich an sie verborgt. Damit sie sich mal ausgiebig um deine Frechheiten kümmern kann."
    
    Karl grinste.
    
    „Du bist so doof!"
    
    Das Mädchen lächelte.
    
    „Ich denke, sie braucht ein paar Freunde. Vielleicht sollten wir einen Club der gescheiterten Persönlichkeiten aufmachen?! Du wirst Präsident, weil du den kleinsten Schaden hast."
    
    Karl lachte.
    
    „Hauptsache, ich bin kein Protokollführer."
    
    Thao dachte an Amelie.
    
    „Es gibt da noch jemand anderen. Ich würde gern mit dir heute eine Freundin besuchen gehen. Du weißt schon. Das Mädchen, das immer bei mir auf der Bank gesessen ist."
    
    Karl nickte.
    
    „Klar! Warum nicht."
    
    Sie sah ihn nachdenklich an. Eigentlich hatte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet.
    
    „Ich hätte jetzt gedacht, Du würdest irgendetwas mit Fett sagen."
    
    Karl sah an sich hinunter.
    
    „Ach, du meinst, weil ich eine Figur wie Mark Wahlberg habe?"
    
    Er schüttelte den Kopf.
    
    „Erzählst mir nachher aber was von ihr, okay?"
    
    Thao gab ihm einen Kuss.
    
    65. Bei Amelie
    
    Das Frühstück verlief wie sonst auch bei Karls Eltern. Es war alles so, wie Katja es prophezeit hatte: Friede, Freude, Eierkuchen. Thao aber spürte plötzlich, dass es auch hier tiefsitzende Konflikte gab und sie anscheinend mit ihrer Anwesenheit dafür sorgte, dass zumindest für den Moment Ruhe herrschte. Es tat ihr leid, aber wahrscheinlich war es das ...
    ... Normale.
    
    Thao spürte deutlich, wie froh ihr Freund war, als sie das Haus verließen und sich auf den Weg in die Stadt machen konnten. Auch wenn sie das näher interessierte, wollte sie nicht erneut davon anfangen. Sie blieben kurz vor dem Haus stehen und holten Luft.
    
    Das Wetter war schön, fast zu warm für diesen Herbsttag. Thao blinzelte in die Sonne und freute sich über die Wärme in ihrem Gesicht. Karl sah auf seine Uhr.
    
    „Komm! Der Fünfzehner ist gleich da."
    
    Das Mädchen seufzte. Der Besuch bei Amelie kam für sie einer Pflicht gleich.
    
    „Warum lässt du eigentlich sie an dich ran und sonst keinen?"
    
    Karl verstand das nicht.
    
    „In Punkto ranlassen kannst du dich ja wohl kaum beschweren."
    
    Der Junge blieb ernst.
    
    „Nee, sag mal."
    
    Die Punkerin lächelte.
    
    „Ich wollte sie nicht auch noch durch meine Ignoranz strafen. Es ist gemein, was ich jetzt sage, Karl, aber ich fühlte mich besser, weil ich wußte, dass es ihr schlechter geht als mir. Egoistisch, oder?"
    
    Karl konnte das nur bestätigen.
    
    „Stimmt, ist schon scheiße."
    
    Sie dachte, er würde mehr dazu sagen.
    
    „War es das jetzt?"
    
    Karl sah sie fragend an.
    
    „Was meinst du?"
    
    Sie boxte ihn auf den Oberarm.
    
    „Na danke!"
    
    Er lachte.
    
    „Aber mal ganz ehrlich, du hast es doch ziemlich gut getroffen, oder nicht? Was hätte ich dazu noch sagen sollen? Dass ich es gut finde, dass du sie aus einem schlechten Gewissen heraus besuchen gehst?"
    
    Thao grinste.
    
    „Wäre zumindest ein Versuch gewesen."
    
    Er blieb stehen ...
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