1. Bekenntnisse einer männlichen Schlampe


    Datum: 28.11.2020, Kategorien: Humor Autor: 1.antoine

    ... eine männliche oder weibliche Schlampe ist!
    
    Sehen sie, so wie diese Schlampe Tullia d'Aragona! Sie ist ja mein großes Vorbild! Leider ist sie vor meiner Geburt gestorben. Aber trotzdem verehren wir sie alle. Eine Spitzen- Kurtisane!
    
    Sie war ja die würdige Tochter der Kurtisane Giulia Ferrarese und ihres Geliebtem, des Erzbischof`s und Kardinals Luigi d'Aragona! Und der war ja auch nur ein linker Schrägbalken von König Ferdinand I. von Neapel, auch er wurde mit einer Kurtisane gezeugt. Doch der Mann ihrer Mutter, Costanzo Palmieri, hatte ja nichts dagegen, dass seine Frau Kardinal Pietro Tagliavias Mätresse war, er hatte ja auch handfeste Vorteile davon, und konnte so auch das Gesicht der noblen Familie wahren, aus der seine Frau stammte. Obwohl man ihn hinter seinem Rücken schon mal Hahnrei nannte. Doch die Spatzen pfiffen es ja ohnehin von den Dächern. "Ist der Ruf erstmal ruiniert, so lebt man endlich ungeniert!" Habe ich irgendwo gelesen, oder so ähnlich. Und als Giulias offizieller Ehemann durfte er natürlich auch schon mal von ihren Reizen naschen, wenn der Kardinal seinen kirchlichen Pflichten nachging. Denn Kardinal Taglavia war ja nicht ihr erster Liebhaber gewesen. Giulia heißt "die Süsse" - das war sie ja! Viele durften daran schlecken!
    
    Aber ihre Tochter, diese Tulia d"Aragona, die hatte den Teufel im Leibe! Sie war auch eine interessante Frau, die selbst Bücher schrieb und dichtete! Sie machte erst das Arschvögeln salonfähig. Die malte mein Freund ...
    ... Alessandro Bonvicino, obwohl sie nicht ganz dem Schönheitsideal unserer Zeit entspricht. Zu Groß und zu selbstbewusst war sie! Er malte sie auch als Salome mit dem unschuldigsten Ausdruck der Welt im verhurten Gesicht! Aber die war halt ein Freigeist, wie ich, und mehr Kurtisane als "Mätresse". Auch Dichterin und sehr gebildet! Schrieb ne Menge Bücher und Sonette! Jedenfalls war sie gescheiter als viele von den ungebildeten Schnöseln, die sie gevögelt haben! Aber sie führte immer ein unstetes Leben, war nicht nur in Rom, sondern auch in Bologna, Ferrara, Florenz und Siena tätig und war zeitweise als die perverseste Hure von Florenz verschrien! Giulio Camillo, Francesco Maria Molza, Filippo Strozzi, Ippolito de' Medici, Benedetto Varchi und Girolamo Muzio gehörten alle zu ihren vornehmen Klienten. Sie hat dann ja, um von ihrem "(Be)Ruf" loszukommen, den Silvestro de Guiciardi von Ferrara geheiratet, und hat mit ihm einen Sohn, aber einmal Hure, immer Hure! In Siena machte man ihr sogar den Prozess, weil sie versuchte, trotz ihres Gewerbes die Kleider einer "anständigen" Frau zu tragen! Statt des vorgeschriebenen Dirnenschales ... Aber ich bewundere sie eben trotzdem, obwohl ich nie persönlich in den Genuss ihrer Reize kam.
    
    Aber sagen Sie doch selbst: Nur wo Huren und Schlampen sind, pulsiert das Leben. Dort blüht Kunst und Poesie! Und eine Hure muss ja nicht notwendigerweise eine schlechte Frau sein - denn Sex beflügelt! Viele von unseren Kurtisanen sind gebildeter und "bessere ...
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