1. Polyamorie 03 - Kapitel 01


    Datum: 06.04.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byBlackHatNCat

    ... will mir gerade einen aufsetzen. Die anderen schlafen noch."
    
    „Nicht schlecht.", hörte ich sie hinter mir leise sagen. „Klar, gegen Kaffee hätte ich nichts einzuwenden. Ich hatte heute noch keinen. Allerdings wartet Marie draußen."
    
    Ich stellte mir die kleine Rothaarige kniend neben ihrem Wagen vor. „Sie kann doch auch mit reinkommen." Ich drehte mich wieder zu ihr. „Wenn du nichts dagegen hast, natürlich?"
    
    „Warum sollte ich etwas dagegen haben?!" Julia zuckte mit den Schultern. „Moment, ich frage sie."
    
    Sie streckte den Kopf aus der Tür und rief zur Straße: „Marie, Liebes, willst du auch einen Kaffee? Frank hat uns eingeladen."
    
    Neugierig hastete ich einen Schritt auf sie zu, beugte mich an der Blondine vorbei, damit ich um die Ecke schauen konnte. Die schnelle Bewegung brachte mich ins Straucheln. Ich musste mich an ihrer Hüfte festhalten, um nicht mit einem Ausfallschritt vor der Tür zu landen. Barfuß wollte ich nicht auf das Podest treten. Es war doch unangenehm kühl.
    
    Reflexartig griff sie meine Hand, drückte sie an sich. So stoppte sie meine forsche Bewegung und hielt mich zurück.
    
    „Ups!" Erst war es mir peinlich, doch als ich ihr Lächeln sah, wurde mir plötzlich warm. „Danke. Fast wäre ich ..." Mit einem Kopfnicken deutete ich auf den Absatz.
    
    „Schon gut. Bin es gewohnt, der Retter in der Not zu sein. Kein Problem." Ihr Grinsen wurde strahlender.
    
    Ich bemerkte meine Hand noch immer auf ihrer Hüfte. Ich zog sie fort, schaute neugierig zur ...
    ... Straße.
    
    Hinter meinem eingeparkten Wagen stand ein alter, roter Golf. Durch das geöffnete Seitenfenster der Fahrertür rief Marie: „Gern! Könnte jetzt auch einen vertragen." Sie kurbelte das Fenster hoch und stieg aus.
    
    Marie war typisch wie ein Teenager in Jeans und einer hellen Bluse gekleidet. Durch ihre offene Daunenjacke fiel mir eine lange Kette auf. Sie war vermutlich aus Kunststoff-Rubinen und baumelte bei jedem Schritt hin und her. Farblich passte sie zu ihren orangeroten Haaren. Diese hatte sie zu Zöpfen geflochten, wodurch ihr Puppengesicht besser zur Wirkung kam. Bei Tageslicht war Marie noch viel hübscher, als ich sie in der schummrigen Disco-Beleuchtung in Erinnerung hatte. Richtig süß sah sie aus.
    
    „Hi!", grüßte sie knapp, als sie hereinkam. Es erweckte den Eindruck von Schüchternheit.
    
    „Hi, ich bin Frank!", stellte ich mich vor und reichte ihr die Hand. Ihr Händedruck überraschte mich. Er war fest, beinahe so imposant wie Yasis. Dann erblickte ich zum ersten Mal ihre strahlend blauen Augen. Genau wie Lisas. Zusammen mit ihren Zöpfen, dem blassen Teint und den vereinzelten Sommersprossen erinnerte sie mich an Pippi Langstrumpf. Allerdings hatte Marie viel weichere Gesichtszüge. Sie wirkte weiblicher, war zierlich und zurückhaltend, fast zerbrechlich. Insgesamt bildhübsch. -- Und einfach WOW!
    
    Sie schenkte mir ein bezauberndes Lächeln. „Ich bin Marie. So lernt man sich doch noch kennen."
    
    Ihre Augen fesselten mich, und dann diese sanfte Stimme. Ich hielt ...
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