*Netzfund* Eine Germanistikstudentin auf Abwegen T
Datum: 11.04.2021,
Kategorien:
BDSM
Fetisch
Hardcore,
Autor: sklavennutte89
... legte die Stirn an die kühle Fensterscheibe. So ein blödes Thema: Authentizität. Was war schon authentisch? War es authentisch als bildungsbürgerlicher Spross in den Favelas zu schuften, um dann eine Arbeit daraus zu spinnen, und was konnte sie dafür, dass ihre Großeltern noch lebten, oder gar, dass sie von ihren Eltern genügend Geld bekam und nicht arbeiten gehen musste?!
War authentisch nicht der innere Bezug, der innere Beweggrund, das Offenlegen der Karten? Aber welcher Karten, welche Karten gab es? Authentisch hieß doch einen Seelenstriptease zu veranstalten. Allein an Striptease zu denken, ließ ihre Geilheit aufblitzen. Ihre Geilheit war authentisch. Julia setzte sich aufs Geld und schüttelte den Kopf. Sie fühlte die Geilheit durch und durch. Ihre Möse wollte berührt, befingert, gefickt werden, und alle Versuche, dem Begehren zu entkommen, gestalteten sich vergeblich. Sie pustete durch und setzte sich an den Schreibtisch.
"Womit, wenn nicht mit dem Begehren, fängt alles an." Sie knüllte das Papier zusammen. So ein Scheiß. Julia zog ein weiteres Blatt Papier heran und begann: "Im Dunkeln tappend emaniert die Lust". Sie zerriss das Blatt. Zum Kotzen. Sie schrie, nahm ein Blatt Papier und schrieb: "Meine Nachbarin, das unbekannte Wesen. Fast jeden Tag treffe ich sie, fast jeden Tag grüße ich sie, aber was weiß ich von ihr, ihrem Leben, ihren Wünschen. Was kann ich überhaupt über einen Mitmenschen wissen, ihren Ideen, Gedanken, Träumen, von einem Menschen, der nur ...
... wenige Meter von mir entfernt, nur durch eine schmale Wand getrennt, sein Leben lebt, im selben Haus, aber in einer ganz anderen Welt ..." Julia schrieb immer weiter. Ein Satz nach dem anderen floss aus ihr heraus. Stunden vergingen und am Ende hatte sie acht Blätter vollgeschrieben, sackte in ihrem Schreibtischstuhl zurück und atmete durch.
Zufrieden starrte sie aus dem Fenster in den Innenhof. Es war spät geworden. Sie ging in die Küchennische und schmierte sich ein Brot. Sie schaltete das Licht nicht an, sondern wandelte im Dunkeln, zufrieden, erschöpft von diesem eigenartigen Tag. Nachdem sie ein paar Brote gierig aufgegessen hatte, fiel sie schwer aufs Bett, zog ihren Laptop heran und begann Netflix zu schauen, kuchelte sich in die Decke und schlief dann aber schnell ein.
Aus irgendeinen Grund wachte sie nervös mitten in der Nacht auf. Hellwach lag sie in ihrem Zimmer und ihr Herz pochte, aber sie wusste nicht warum, bis sie plötzlich Schlüsselnklappern hörte, klackende Schritte von High Heels in der Nachbarswohnung. Ihre Nachbarin war zurück. Julia fasste sich zwischen die Beine. Sie war klatschnass und geil. Sie schüttelte den Kopf, riss sich zusammen und stand auf, um ein Glas Wasser zu trinken. Sie wurde die Nervosität nicht los. Sie hockte sich aufs Bett und stützte ihren Kopf in beide Hände. In der Nebenwohnung raschelte es, dann hörte sie, wie ein Fenster sich öffnete. Julia war neugierig. Am liebsten wäre sie rübergegangen und hätte Tausende Fragen gestellt. ...