Das zweite Leben der Inge 15
Datum: 03.05.2021,
Kategorien:
BDSM
Autor: bynpatek
... anzusprechen. Stattdessen lief sie zum Büro und klopfte an der Tür. Manfred kam raus.
„Hallo Inge. Schön, dass du kommen konntest."
„Hallo Manfred." Inge hatte die Ironie in seinen Worten nicht überhört. Sie hatte sich verspätet.
„Das ist Sandra."
Sandra kam näher.
„Das ist Inge, von der ich dir erzählt habe. Sie wird hier als Aushilfe arbeiten. Ich möchte, dass du ihr alles zeigst, wie man einräumt, wie man die Kühlung macht und auch wie die Kasse geht."
„Ja klar", antwortete Sandra und lächelte Inge zu.
Sandra war um die Dreißig, schlank mit langen blonden Haaren, die bis auf den weißen Kittel fielen. Ihr freundliches Lächeln ließ Inge hoffen, willkommen zu sein.
Sandra war nicht glücklich, als ihr Manfred eröffnet hatte, sie würde eine neue Kollegin bekommen. Es gab so manche Zeiten, in denen sie nicht genug zu tun hatte und gelangweilt auf Kundschaft wartete. Sie fürchtete, Manfred wolle sie durch seine Bekannte ersetzen. Aber als sie den zerzausten Lockenkopf sah und die Unsicherheit der schüchternen Frau, verflog ihre Furcht, diese Frau könnte für Manfred den Laden schmeißen.
Inge bekam einen weißen Kittel und wurde von Sandra in die Grundbegriffe des Warenbestandes eingeführt. Schon bald wurde klar, dass Inge nie als Verkäuferin gearbeitet und von nichts eine Ahnung hatte. Sandra nahm sich Zeit mit der Neuen. Gemeinsam räumten sie den Inhalt der beiden Rollcontainer aus dem Lager in die Regale.
Inge wirkte ungeschickt. Wenn sie die unteren ...
... Regale einräumen sollte, beugte sie sich vor statt in die Knie zu gehen. Aber diesen Versuch, ihren Arsch zu schonen, musste sie bald aufgeben.
Der Morgen wurde hektisch. Kundschaft strömte in den Laden und Sandra ging an die Kasse. Hilflos versuchte Inge die Waren zuzuordnen. Manfred machte sich unsichtbar und verließ gegen Zehn das Geschäft.
Mittags um Halbzwei machte Sandra den Laden zu und schaltete das Licht aus. Bis Drei war Mittagspause. Sandra machte sich auf den Weg nach Hause. Ihre Schicht war beendet. Da Inge keinen Schlüssel hatte, wurde sie ausgeschlossen.
Von der unvermittelten Freizeit überrascht, ging sie die Straße entlang. Sie umrundete den Häuserblock und fand um die Ecke am Ring ein Bistro. In dem kleinen Geschäft mit Stehtischchen nahmen die Angestellten der umliegenden Firmen ihr Mittagessen. Inge kaufte sich einen Salat und ein Brötchen. Auf den quietschenden Salatblättern kauend stand sie an einem Tischchen und sah aus dem Fenster. Sie sah eine junge Mutter mit Kinderwagen vorbeilaufen.
Zwei Business-men mit Anzug und Krawatte kamen herein. Der eine bestellte sich eine kleine Aufwärmpizza und der andere nahm ein belegtes Eierbaguette mit Kaffee. Diese freien Menschen kamen für sie wie aus einer anderen Welt. Ihr selbstsicheres Auftreten, die Diskussion über den Abschluss einer Versicherung am Nebentisch, das wurde für sie fremd. Sie wollte nichts mehr wissen, von den schweren Entscheidungen und den Unwägbarkeiten, die jeden Tag zu bewerten ...