1. Die Miete 17


    Datum: 17.05.2021, Kategorien: BDSM Autor: bynpatek

    ... nicht loswerden. Sonst hätte ich was zum Übernachten mitnehmen sollen.
    
    Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich mal rauskomme. Immer nur die Uni und die enge Wohnung, in der ich mich nicht bewegen darf, ohne Schläge zu riskieren. Bisschen Angst habe ich ja schon, was mich erwartet.
    
    Der heulende Dieselmotor kämpft sich durch die Nacht. Draußen ist es dunkel. Eine Haltestelle sieht wie die andere aus. Hoffentlich erwische ich den richtigen Ausstieg. Wie ein Schlafwandler stolper ich aus dem Bus auf die Straße.
    
    Die kühle Nachtluft schlägt mir erfrischend entgegen. Ich atme durch, aber ein fröstelndes Zittern überfällt mich. So kühl ist es hier doch gar nicht. Trotzdem bekomme ich das Zittern nicht unter Kontrolle.
    
    Hier irgendwo muss es sein. Die Straße stimmt schon. Große weiße Mietshäuser, die sich freistehend über eine Wiese verteilen. Im Halbdunkel der fahlen Straßenbeleuchtung kämpfe ich mich vor. Hier und da eilen Passanten vorbei, verschwinden in Hauseingängen. Niemand nimmt von mir Notiz. Trotzdem fühle ich mich deplatziert. Da ist die Hausnummer. Ich prüfe noch mal die Adresse auf meinem Zettel. Nun noch den richtigen Hauseingang finden.
    
    Am Eingang hängt eine riesige Klingeltafel mit Namen. Aber auf meinem Zettel steht kein Name. Glücklicherweise kommt gerade eine Frau aus dem Haus. Ich drängel mich an ihr vorbei. Den Aufzug will ich lieber nicht benutzen. Ich steige die Treppe hinauf. Dritter Stock links. Links -- da gibt es drei Türen. Links also. Ich ...
    ... zitter.
    
    Ok, wenn es falsch ist, ist es falsch. Links, also. Ich klingel.
    
    Es dauert einen Moment. Einen ewigen Moment.
    
    Die Tür springt auf. Im Halbdunkel steht ein kleiner Mann hinter der Tür. Mehr kann ich nicht erkennen.
    
    „Bin ich hier richt..?"
    
    „Komm rein."
    
    Durch die halb geöffnete Tür dränge ich mich in die Wohnung. Er schiebt die Tür zu.
    
    Im Flur ist es dunkel. Nur aus der Stube dringt etwas Licht. Der kleine Mann ist im Unterhemd.
    
    „Besser du ziehst die Schuhe aus."
    
    Automatisch schiebe ich mir im Dunkel die Schuhe von den Füßen.
    
    „Komm rein." Er schiebt mich in seine Stube. Die Möbel sind abgewohnt. Ein fremder Geruch hängt über allem.
    
    Ich schaue ihn an. Er blickt ernst, mustert mich von oben bis unten. „Willst du was trinken?"
    
    „Ein Wasser vielleicht", antworte ich reflexartig. Ob das Wasser mein Zittern beenden wird? „Ob sie wohl eine Kleinigkeit zu Essen für mich haben?"
    
    „Essen? Was willst du essen? Ich hab eigentlich nichts da, jetzt speziell."
    
    „Ich weiß nicht?"
    
    „Nüsschen? Ein paar Nüsschen vielleicht?"
    
    „Oh ja, das wäre ganz prima -- wenn es Ihnen nicht zu viel Umstände macht."
    
    „Ja, die müsste ich noch irgendwo haben. Zieh dich am besten schon mal aus."
    
    Ausziehen? Natürlich. Ich ziehe mich aus, ohne lange darüber nachzudenken. Besser nicht denken. Automatisch ziehe ich mir den Pulli über den Kopf. Dann das Unterhemd. Die Sachen werfe ich auf eine Sessellehne.
    
    Er wuselt in seiner Küche, die zur Stube hin offen ist.
    
    In ...
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