1. Dominant Veranlagt 02


    Datum: 22.04.2019, Kategorien: BDSM Autor: by_Faith_

    ... laut und deutlich.
    
    »Nein, ich wollte nur ...«
    
    »Dann SCHWEIG!«, herrschte sie ihn an.
    
    Es gelang ihr in letzter Sekunde, den Blick des Mädchens aufzufangen und ihr ein wohlwollendes Lächeln zu schenken, bevor es zu weinen begann.
    
    »Du musst keine Angst vor mir haben. Kinder stehen unter meinem Schutz, verstehst du?«
    
    Das Mädchen nickte schüchtern.
    
    »Wie heißt du?«
    
    »Sophia«, sagte die Kleine leise.
    
    »Sophia, magst du auf meinem Schoß sitzen, während ich vorlese?«
    
    Lea reichte Sophia ihre Hand.
    
    Sophia löste sich zaghaft von ihrem Vater und kam zu der dunklen Fee gelaufen. Lea hob sie auf ihren Schoß und legte einen Arm um sie.
    
    »Ich lese vor und du passt auf deinen Papa auf. Wenn er Unfug macht, sagst du es mir, OK?«
    
    Sie bedachte Sophias Vater mit einem wahrhaft bösen Blick und sagte mit schneidendem Ton: »Vielleicht will er bestraft werden?«
    
    Lea wusste nicht, wann sie derart bei sich selbst gewesen war. Diese Rolle gab ihr die Narrenfreiheit, die ihr von Natur aus zustand. Der Auserwählte versuchte über die öffentliche Demütigung hinwegzulächeln, während er um sich herum Kinderlachen hörte. Lea war es gelungen, in den Augen der Kinder eine mächtige Verbündete zu sein, während die Erwachsenen gewarnt waren und tunlichst darauf achteten, nicht in den Fokus der dunklen Fee zu rücken.
    
    Als Sophia neugierig über Leas Wange strich, hielten einige Erwachsenen hörbar die Luft an, im Irrglauben, das perfekte Make-up könnte Schaden nehmen. Lea hielt ...
    ... still, schloss ihre dunklen Augenlider und genoss die forschende Kinderhand mit sinnlich entspannten, blutroten Lippen. Das Mädchen erkannte, dass Leas Gesichtskonturen nicht normal waren, und doch fügte sich alles in einer Harmonie, dass es so sein musste.
    
    »Das ist echt«, flüsterte Sophia und alle hörten es, in der andächtigen Stille. Lea öffnete ihre Augen und flüsterte gut hörbar: »Verrate es keinem, wir wollen niemandem Angst machen.«
    
    »OK«, hauchte Sophia lachend und legte ihre Hände in den Schoß, damit Lea weiter vorlesen konnte.
    
    Franzi stand abseits und beobachtete das Schauspiel, bei dem die vorgetragene Geschichte zur Nebensache wurde. Der professionellen Vorleserin aus dem letzten Jahr war es nicht gelungen, die damalige Gruppe bis zum Ende ihres Märchens bei der Stange zu halten. Lea gelang das spielend. Nachdem die dunkle Fee den letzten Satz gelesen hatte, blieben alle sitzen und schwiegen, in der Hoffnung, es würde weitergehen.
    
    Von ihrem zurückgezogenen Platz sah Franzi einen Zuschauer, im Schatten eines großen Baums. Das war dieser Dr. Jano -- der Oberboss, dem hier alles gehörte. Franzi wusste wenig über ihn und vermutlich wusste er nicht, wer sie war. Franzi verbrachte mehr Zeit auf dem Reiterhof als zu Hause. Sie war hier erstmals als Neunjährige zum Reitunterricht gewesen. Ihr Hobby war zu ihrem Beruf und Lebensinhalt geworden. Als sich der Mann ihrer Aufmerksamkeit bewusst wurde, trat er zurück in die Dunkelheit und entfernte sich lautlos.
    
    Lea ...
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