1. Der Onkel -- Teil 02


    Datum: 27.04.2019, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... das Risiko, jemanden aus seiner Kleinstadt Güstrow zu treffen, relativ gering war. Vielleicht würde es etwas an Überredung kosten, um Merle dort hinein zu bringen, aber er war zuversichtlich. Mit dem richtigen Hüftgürtel würde Merle eine deutlich sichtbare Taille bekommen und einen flachen Bauch. Das würde den potentiellen Zweifel, dass Merle ein Mädchen war, weiter verringern und erst gar nicht entstehen lassen.
    
    Gleichzeitig regte es seine Fantasie an, dass er der Einzige sein würde, der wüsste, was unter der Fassade der Tanzlehrerin in Ausbildung wirklich steckte. Er war wieder optimistisch über die nahe Zukunft. Von Ida verlassen zu werden, hatte ihn geschmerzt. Danach die Tanzschule beeinträchtigt zu sehen, hatte ihn deprimiert. Er hatte trübe in die Zukunft geschaut. Jetzt fasste er wieder Mut!
    
    Es machte ihm auch Spaß, Merle zu führen und diese Ausbildung zu einem Erfolg werden zu lassen. Zuerst hatte er alle Aktionen mehr aus einer gewissen Wut heraus durchgeführt. Dem Ärger darüber, dass Merle in den Sachen von seiner Ida herumgeschnüffelt hatte. Er hatte seinem Neffen zeigen wollen, dass er so etwas nicht ungestraft tun durfte. Jetzt bekam er mehr und mehr Spaß an der Sache -- und dass nicht nur deshalb, weil er den Erfolg dieser Aktion an dem Echo in der Tanzschule ablesen konnte. Es tat ihm auch einfach gut, nicht mehr allein in dem Haus zu leben. In dem Haus, wo er früher mit Ida gelebt hatte -- und das in der ersten Zeit nach ihrem Verlassen so trostlos ...
    ... leer gewesen war.
    
    Er bezahlte die Rechnung in dem Café und sie machten sich auf den Weg zu dem Laden. Merle stutzte etwas vor dem ominösen Geschäft, aber ging brav mit hinein. Auch seine Erkundigung nach dem Hüftgürtel akzeptierte er mit einem möglichst neutralen Gesicht.
    
    „Gestatten, Reinhard Schuster! Ich möchte für meine ‚Nichte' Elisabeth ‚Sissi' ein, zwei perfekt passende Hüftgürtel kaufen, die eine hübsche Taille und einen flachen Bauch modellieren."
    
    „Gewiss, der Herr. Wir haben eine große Auswahl. Kommen Sie bitte mit zur Anprobe."
    
    Die Verkäuferin mit der tiefen Stimme -- oder war es ein Verkäufer in Frauenkleidern? -- komplimentierte sie zu der Umkleidekabine hin. Reinhard war gespannt, was sie bieten konnten.
    
    17. Merle
    
    „Fräulein Schuster, bitte gehen Sie in die Kabine und ziehen Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche aus. Ich werde Ihnen ein paar Stücke zur Auswahl und Anprobe geben. Ihr ‚Onkel' wird bestimmt zufrieden sein, wenn Sie diese vorführen!"
    
    Die amüsierte Betonung auf ‚Fräulein' und ‚Onkel' war nicht zu überhören gewesen, das war bei der Vorstellung als der Onkel von seiner Nichte ‚Sissi' Schuster wohl auch nicht anders zu erwarten. Na, das fing ja heiter an! Mir war nicht gerade wohl zumute -- und in Anbetracht einer Vorführung noch weniger. Na schön, im Moment musste ich wohl mitspielen. Also zog ich das Kleid und die Pumps aus. Ich stand nun hilflos da in diesem Büstenhalter und der Strumpfhose, als der eindeutig tuntige Verkäufer ...
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