1. Doppelmoral


    Datum: 27.09.2021, Kategorien: Ehebruch Autor: Sirene

    ... kam, muss es ohrenbetäubend gewesen sein. Ich hab ihn nie wiedergesehen, leider!
    
    Benno kehrte am Freitagabend zurück. Er war verständlicherweise ein bisschen müde und ausgelaugt. Womit päppelt man einen Mann wieder auf, mit Bier und leichter aber schmackhafter Kost. Die Betonung liegt auf leichte Kost, denn ein voller Bauch studiert nicht gern. Er schaufelte alles in sich rein und spülte es mit seinem Bier runter. Danach wirkte er schon deutlich zufriedener und entspannter. Nun war die Kür angesagt als Ehefrau, nachdem ich meine Pflicht erledigt hatte. Man kann ja auch mit seinem Ehemann flirten und mal sehen, ob er das dann immer noch zu viel und zu heftig fand.
    
    Möglichst interessiert wirkend fragte ich ihn, wie denn die Geschäfte gelaufen waren, und ob er alleine unterwegs gewesen war. "Nein, wir waren zu dritt aus verschiedenen Geschäftssparten", antwortete er, "und es ist sehr gut gelaufen." "Und, war auch Deine Kollegin mit von der Partie, mit der Du ja das Betriebsklima retten wolltest", bohrte ich etwas provokant nach. Er errötete nicht, sein Gesicht wurde aschfahl. Volltreffer, und nun ließ ich nicht locker: "War denn die Betriebsgemeinschaft diesmal in Takt?" Er räusperte sich und sehr leise und schüchtern kam dann: "Ich hab mit ihr geschlafen." Hätte nur noch gefehlt, und er wäre in Tränen ausgebrochen.
    
    So kann es gehen mit der Doppelmoral, spätestens nach dem dritten Bier, fängt sie an, zu bröckeln. Ich setzte noch einen drauf und schenkte ihm nun noch ...
    ... einen stinkgewöhnlichen Korn ein zu seinem Bier. Ich brauchte etwas Vorsprung. Wenn er schon so offen war, wollte ich dem nicht nachstehen und vielleicht sein Gewissen so etwas erleichtern. "Du stehst nicht allein da", eröffnete ich mein Geständnis, "diesmal habe ich tatsächlich zu heftig geflirtet, und mein Flirt hat mich dann gevögelt." Die Farbe kehrte zurück in sein Gesicht. Benno erschien fast erleichtert. Er stand auf, umarmte mich und küsste mich. Sogar sein Humor kehrte zurück: "Wenn Du immer nur Bockwurst isst, wird eine Currywurst zwischendurch Dir nicht geschadet haben." Ich war perplex, wie mein Moralist offenbar einen Schwenk gemacht hatte. Oder war es nur sein schlechtes Gewissen?
    
    Wer behauptet, nach neun Jahren Ehe sei der Dampf aus dem Kessel entwichen, der irrt gewaltig. Benno ließ mich nicht mehr los und raunte mit sonorer Stimme: "Los, zieh Dich aus Du Flittchen!" "Nur wenn auch Du Spaltenteiler blank ziehst", erwiderte ich frech. Es dauerte wohl keine Minute bis wir beide uns nackt in unserem Wohnzimmer gegenüberstanden. Benno war unverändert eine stattliche Erscheinung, und ich kehrte alles heraus, was die Natur mir mitgegeben hatte. Eine jüngst durchgefickte Spalte und ein jüngst abgesamter Riemen standen sich gegenüber. Ich war fast ein bisschen erstaunt, welche Ausmaße der Besamer von Benno in so kurzer Zeit angenommen hatte, stellte zugleich aber fest, bei mir lief auch schon was aus. Die Situation, das Wissen um seine Untreue bewirkten bei mir ...
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