1. Verena allein im Hotel


    Datum: 11.11.2021, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... „Don’t let ’em catch you!“ Lass dich bloß nicht erwischen!
    
    Verena öffnete die Augen und schob ihre Sonnenbrille hoch. Es war das Mädchen, das gestern von einem Hotelmitarbeiter gerüffelt worden war, weil es am Pool sein Bikinioberteil ausgezogen hatte. Ihr Freund stand neben ihr, beide trugen luftige Freizeitkleidung und waren offenbar auf dem Weg zum Speisesaal.
    
    „I won’t“, gab Verena gelangweilt zurück. Werde ich schon nicht. Und schloss wieder die Augen.
    
    Ihre stoische Ruhe beeindruckte das Mädchen keinesfalls.
    
    Mit deutlich vernehmbarem britischem Akzent fuhr sie fort: „If they catch you, they might call the police – and then you’ll be fined!“
    
    Wenn sie dich erwischen, könnten sie die Polizei rufen, und du bekommst eine Geldstrafe!”
    
    Boah nee, dachte Verena genervt, hat die Frau denn keine eigenen Probleme? Sie sah das Mädchen wieder an.
    
    „That’s my problem, I guess. Now leave me alone!“ Das ist, glaube ich, mein Problem. Jetzt lass mich in Ruhe.
    
    “I was just trying to be helpful”, zischte die junge Britin und funkelte Verena feindselig an. Ich habe es ja nur gut gemeint. Wütend drehte sie sich um und ging weiter.
    
    Ihr Begleiter stand noch immer vor Verena und schaute sie verlegen lächelnd an. Na, ich gefalle dir wohl, freute Verena sich diebisch. Ich weiß genau, was du armer Kerl dir gerade wünschst: deine Zicke da im Pool zu ersäufen und dich zu mir zu legen! Sie umfasste ihren Busen von unten mit ihren Händen und drückte ihn sanft, während sie ...
    ... ihrem spontanen Bewunderer erst einen Kussmund zuwarf, ihn dann verführerisch anlächelte.
    
    „James!“ rief seine Begleiterin einige Meter weiter wütend.
    
    „Come on!“ Jetzt komm endlich.
    
    Der junge Brite lächelte Verena noch einmal nervös an, dann schloss er wieder zu seiner Freundin auf.
    
    „Bye!“, tschüss, hauchte Verena ihm zärtlich nach, und winkte ihm noch mit den Fingern einer Hand. Er registrierte das, als er sich noch einmal für eine Sekunde zu ihr umdrehte. Dann gingen die beiden weiter, und Verena hörte das Mädchen auf Englisch lautstark auf ihren Freund einreden. Armer Kerl, dachte sie seufzend.
    
    Aber, wo war sie eigentlich stehen geblieben? Ach ja, bei diesem herrlichen Gefühl, hier verbotenerweise völlig nackt am Pool zu liegen! Und noch nicht mal einen Bikini dabei zu haben. Der lag ja weit, weit weg im Bungalow. Sie kicherte in sich hinein, streichelte mit ihren Händen über ihre Schenkel und schloss wieder die Augen.
    
    Verena wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie die Augen wieder öffnete. Es war einfach so ein Gefühl, das ihr sagte: mach die Augen auf! Am Hoteleingang sah sie den Typen stehen, den sie für den Manager oder so hielt, und der am Vortag die junge Britin zurechtgewiesen hatte. Ach wie nett, ätzte Verena, Madame haben mich wohl verpetzt! Aber, wer das da neben ihm? Eine Frau, größer als er, lange braune Haare, die in der Brise wehten – Victoria?!
    
    Die Frau sah zu ihr herüber, und schien sie zu erkennen. „Verena?!“ trug der Wind ...
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