Institut für Tiefenerziehung 01
Datum: 09.05.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byAgent_CA
... was geschehen war und noch kommen würde. Der andere Teil verrannte sich in Horrorszenarien, und so schwankte sie zwischen Hoffen und Bangen hin und her. Oft war sie wie gelähmt gewesen, manchmal waren Stunden vergangen, bevor sie sich aus dem Teufelskreis hatte lösen können.
Jetzt starrte sie kreidebleich mit zahncremeverschmierten Lippen in den Spiegel, den Becher mit Wasser in der Hand. Nein, sie würde nicht versuchen, sich herauszuwinden. Sie würde nicht lügen, nicht ausweichen. Sie würde für das, was sie getan hatte, geradestehen, wie sie es zu guter Letzt auch vor Gericht getan hatte. Und so wie damals beruhigte dieser Gedanke sie in demselben Maße, in dem er sie traurig stimmte. Ihr Herz, das in der Panikattacke zu rasen begonnen hatte, schlug wieder etwas langsamer, während ihr zugleich die Tränen in die Augen stiegen.
»Bist du schon fertig?«
Mia schrak auf, sie hatte Mariah gar nicht hereinkommen hören. Schnell nahm sie einen Schluck aus dem Zahnputzbecher und begann, sich den Mund auszuspülen. Sie hatte gerade das Wasser ausgespuckt und den leeren Becher weggestellt, als Mariah sie sanft zu sich umdrehte und ihr mit einem Taschentuch zuerst die Tränen und dann die Reste der Zahnpasta aus dem Gesicht wischte.
»Muss ich wirklich?« fragte Mia kleinlaut.
»Die anderen Mädchen aus deiner Gruppe kennenlernen?« vergewisserte sich Mariah. »Natürlich musst du das«, sagte sie entschieden, als Mia nickte.
»Warum geht das denn nicht morgen?« Mia schaute sie ...
... unglücklich an.
»Guck mal, Kleines«, begann ihre Erzieherin, »die sitzen da schon zusammen und warten neugierig auf dich. Du willst dich doch nicht den ganzen Abend im Badezimmer verkriechen, oder?«
Mia sah betreten zu Boden, denn das war natürlich keine Lösung.
Sanfter fügte Mariah hinzu: »Wenn es gar nicht geht und du heute Abend wirklich keine Kraft mehr hast, dann bringe ich dich direkt ins Bett. Falls die anderen Fragen stellen, erkläre ich ihnen einfach, dass du total fertig warst... stimmt ja auch irgendwie. Soll ich das machen?«
Mia schüttelte stumm den Kopf. So sehr sie sich vor dem Gespräch fürchtete, sie wollte auch nicht vor den Augen der anderen vorzeitig ins Bett gesteckt werden.
»Okay«, meinte Mariah. »Dann vertrau mir einfach, ja? Es wird schon alles werden.«
Mia musste sich zwingen, aber sie schaffte es, zu nicken.
»Tapferes Mädchen«, lobte Mariah. »Nun dreh dich mal um!«
Sie gehorchte und hörte kurz darauf das Ratschen des Klettverschlusses, als ihr das Lätzchen abgenommen wurde.
»Du und die anderen, ihr müsst euch heute noch nicht mit euren echten Namen vorstellen.« Ihre Betreuerin sprach dicht hinter ihr, mit tiefer und ruhiger Stimme. »Wir spielen ein Kennenlernspiel. Ihr sucht euch Fantasienamen aus, aus einem Märchen oder so.« Mariah war noch enger an sie herangetreten und hatte sie in der Hüfte gegriffen. »Hauptsache, man merkt, dass ihr nicht wirklich so heißt. Du darfst also Kleopatra sein oder Schneewittchen, aber nicht Yvonne ...