1. Vignetten


    Datum: 11.06.2019, Kategorien: BDSM Autor: byChinaSorrow

    ... metoo-Debatte schlicht skandalös gewesen.
    
    Leonie verfluchte sich selbst dafür, überhaupt hierher gekommen zu sein. Nur war ihr leider so gar keine andere Alternative mehr eingefallen, als dieses Arschloch.
    
    Extra schick gemacht hatte sie sich auch noch. Ihre letzten intakten Seidenstrümpfe trug sie unter dem engen schwarzen Rock. Die elegante, schlichte Business-Bluse hatte sie sich von ihrer besten Freundin geliehen und über den BH gezogen, der ihre Brüste am besten zur Geltung brachte, ohne obszön zu wirken.
    
    Hatte sie gedacht. Die Augen ihres Gegenübers blieben aber viel zu oft genau dort hängen, als dass sie sich damit noch wohl fühlte. Die Aufregung öffnete leider nicht nur Leonies Schweißdrüsen. Sie war sich nur zu sehr der Tatsache bewusst, dass auch ihre Nippel steif wurden und sich aufgebracht in den Spitzenstoff bohrten. Dem Grinsen nach zu urteilen, dass sich langsam auf seine Züge legte, bemerkte er das auch gerade.
    
    Verdammt.
    
    Sie war perfekt qualifiziert, war immer fleißig gewesen, hatte ihr Studium gut abgeschlossen, jedes erdenkliche Praktikum gemacht und war zu so ziemlich allem bereit. Aber bitte in ihrem Beruf!
    
    Das Problem war nur, dass sie mit einer etwas exotischen Fachrichtung genau zu dem Zeitpunkt abgeschlossen hatte, als die Wirtschaft rapide in den Keller ging. Jetzt stand sie da, jung, dynamisch, arbeitslos. Ohne Unterstützung aus dem Elternhaus, das 600 km entfernt auch nur gerade so finanziell zurechtkam. Die Rechnungen begannen ...
    ... sich zu stapeln und selbst die Miete für das Zimmer in der WG wurde zur Herausforderung.
    
    Tja. Ein Angebot hatte sie ja jetzt. Von diesem gnadenlos arroganten, zwei Meter grossen Muskelpaket in den Fünfzigern, mit mehr Geld als Verstand und einem trotz Krise florierenden 200-Mitarbeiter-Unternehmen. Mit einem Gehaltsangebot, dass weit über ihre Vorstellungen hinausging.
    
    Nur die Jobbeschreibung war so gar nicht das, wofür sie sich beworben hatte.
    
    Er hatte noch einen Platz. Für seine persönliche Assistentin. Nein, Büroarbeit würde nicht dazugehören, dafür hatte er kompetente Kräfte. Keine Organisation, kein Telefonieren.
    
    Nichts, was sie davon abhalten könnte, die Beine für ihn bereitzumachen wenn ihm danach war.
    
    Wir hatte er es gerade noch so einfühlsam umschrieben? Ach ja:
    
    „Das einzige was ich nämlich noch brauchen könnte, wäre ein eifriges, folgsames Bürofötzchen."
    
    „..."
    
    Leonie konnte sich nicht genau erklären, warum sie ihrem ersten heftigen Fluchtimpuls nicht gefolgt war. Sie war empört aufgesprungen, hatte ihn mit offenem Mund angestarrt und ihre Tasche gegriffen, die sie jetzt schützend vor besagten Körperteil hielt. Sich umgedreht und zur Tür gestürzt war sie allerdings nicht.
    
    Verdammt. Da draussen wartete nur das Chaos und der Ruin auf sie.
    
    Und hier drin die Hölle.
    
    Ein Strähne ihres langen blonden Haares hatte sich aus ihrer sorgfältig gesteckten Frisur gelöst und klebte an ihrer verschwitzten Wange. Leonie beachtete sie nicht. Sah nur noch ...
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