1. Concepcion


    Datum: 05.09.2023, Kategorien: Hausfrauen Autor: byEirischYB

    ... schenken. Extrastunde Sozikram für alle."
    
    „Roorie, benimm dich", stöhnt Herr Fritz verzweifelt.
    
    „Ja, schon gut", verspreche ich. Dann deute ich mit meinem Zeigefinger Richtung Lehrer: „Momentchen!" Ich lehne mich zu Sonja rüber. „Was haben wir letzte Stunde ..." ´flüstere` ich so laut, dass es alle hören können und tue dann so, als ob ich erst jetzt erkenne, wen ich angesprochen habe: Die Klassendümmste. „Ach, herrje", rufe ich und raufe mir die Haare vor Schreck.
    
    Gelächter.
    
    Sonja wehrt sich nicht gegen meine Gemeinheit und versucht aus Unsicherheit sogar ein Lächeln, dabei ist sie die Veralberte.
    
    Ich grinse zufrieden und Zuspruch heischend in die Runde. Dann lehne ich mich zu Maria, ehe Herr Fritz mein Rumgealbere endlich unterbricht und den Unterricht beginnt, ohne mich weiter zu ´fordern´.
    
    Mit Anfassen im Unterricht und so ist natürlich nix mehr. Noch mal laufe ich nicht solch eine Gefahr wie gestern. Außerdem hätte das Sonja nie mitbekommen dürfen. Sie hat bestimmt meinen Schniedel gesehen. Wie peinlich! Ärgerlich. Entsprechend bestrafe ich sie mit Nichtachtung. Seit dem ist sie heute auch irgendwie anders. Sie bewegt sich mehr als vorher und guckt immer wieder zu mir. Zumindest mit einem Auge, so vorbei an ihren fettigen langen Haaren. Das kann ich ja gar nicht ab. Demonstrativ schaue ich nach vorne und wenn ich es dann doch mal nicht verhindern kann, es zu bemerken, schnauze ich sie an. Verdientermaßen wohlgemerkt. Wer so blöd ist! Seltsamerweise ...
    ... schaut sie dann aber nicht weg, obwohl sie ansonsten ja immer jede Anweisung von mir befolgt. Die macht eben alles falsch.
    
    „Man, guck weg", zische ich auch jetzt, als sie dümmlich glotzt.
    
    Sie tut es nicht, was mich richtig sauer macht. Die merkt es einfach nicht. Ich sollte ihr einen Tritt verpassen.
    
    „Pass auf den Unterricht auf", schnauze ich die dämliche Kuh laut an, so dass sich einige umdrehen. Auch Sven, wie immer ekelhaft neugierig. „Du auch", blaffe ich ihn sogleich an und gebe statt Sonja Sven den wohlverdienten Tritt gegen seinen Arsch.
    
    Im Gegensatz zu meiner Nachbarin wehrt er sich, springt sofort auf und schreit mich an: „Ääääyyy."
    
    Ich achte nicht weiter auf ihn und sortiere sorgfältig meine Unterlagen, mein Käsekästchenblatt und meinen blauen Pelikano.
    
    Er droht wütend mit einer kurzen dicken Faust.
    
    „Huhuhu!" tue ich ängstlich und halte mir die Hände an die Wangen.
    
    Dann schreit Sven zu Herrn Fritz: „Rory hat mich getreten."
    
    „Roorie, tret Sven nicht."
    
    „Auch wenn er es verdient hat?" frage ich nach.
    
    „Auch dann nicht", sagt er doch tatsächlich.
    
    „Aber er hat nicht aufgepasst und den Unterricht gestört", erkläre ich.
    
    „LÜGNER!" schreit Sven und gebärt sich vor mir quiekend wie ein kleines dickes Schweinchen.
    
    „Herr Fritz, kann der sich nicht hinsetzen?", verlange ich, wissbegierig tuend. „Sonja und ich möchten lernen."
    
    Fritz schmunzelt.
    
    Sven läuft rot an.
    
    „Na, was hat denn unser Dickerchen?"
    
    „ELEFANTENSCHWANZ!"
    
    Wie von ...
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