Feuer und Wasser
Datum: 24.01.2024,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... hinter dem Steuer Elvira zu erkennen. Aber ganz sicher war er sich nicht.
Sein knurrender Magen erinnerte ihn an das Frühstück und er ging in seine Pension zurück. Danach packte er sein Laptop in die Tasche und machte sich auf den Weg zum Supermarkt. Wenn er dort im Café saß, würde er bei dem ständigen Publikumsverkehr sehr wahrscheinlich ein paar Eindrücke auffangen können, die er unter Umständen in seine Serie einbauen könnte.
Er holte sich einen Kaffee und begann zu beobachten. Es war kurz nach halb Acht als Handwerker und Arbeiter kamen, um sich in der Bäckerei, die zum Markt gehörte, mit Brotzeiten und Getränken einzudecken. Die vier Damen hinter dem Tresen hatten gut zu tun.
Jürgen bemerkte die verschiedenen Arten, wie sie ihre Kundschaft bedienten und machte sich nützliche Notizen.
Ab 9 Uhr wurde das Publikum gemischter. Die ersten Hausfrauen tauchten auf, zuerst ältere, danach wurden sie jünger und Jürgen wurde immer aufmerksamer. Er hätte gar nicht gedacht, dass in diesem kleinen Dorf und Umgebung dermaßen attraktive Frauen leben würden. Was da zwischen 25 und 50 Jahren da so herumlief, erweckte seine Aufmerksamkeit und nicht nur die wurde wach.
Jürgen brach der Schweiß aus und er bekam einen roten Kopf, so peinlich war es ihm. Einige der Damen schauten ihn sehr interessiert an und er stellte wehmütig fest, was er bisher in seinem Leben versäumt hatte. Noch nie hatte er eine Frau geküsst, nie war er einem weiblichen Wesen aufgrund seiner Schüchternheit ...
... nahe getreten. Oft hatte er davon geträumt, ja es sich sehnlichst gewünscht, aber noch nie hatte er es gewagt. Jungmann, genau das war er noch und es klang nicht gut für ihn. Wie gerne hätte er einer der hier vor ihm flanierenden Frauen den Hof gemacht, aber . . . . .
Doch bevor er zu träumen anfing, galt es erst einmal eine Wohnung zu finden.
*
Die erste Wohnung, die er am nächsten Tag anschaute, hatte zwei Nachteile. Sie lag etwas außerhalb des Dorfes und da Jürgen kein Auto besaß, auch keines wollte und kein Bus in der Nähe hielt, zögerte er mit der Zusage. Der zweite negative Aspekt war, sie war zu groß, gänzlich unmöbliert, d.h. nicht einmal die Küche war eingerichtet. Nicht nur dass er sich sämtliches Mobiliar anschaffen musste, wollte er einkaufen, dann musste er fast eine halbe Stunde bis zum Markt laufen und dann alles nach Hause schleppen. Er vertröstete den Vermieter, dass er sich zuerst noch einige andere Wohnungen anschauen wollte, war sich aber schon klar, das Objekt 1 nicht in Frage kam. Absagen konnte er immer noch.
Die zweite Immobilie war genau das was seinen Vorstellungen entsprach. Nicht nur, dass sie mitten im Dorf lag, sie hatte mit 3 Zimmern genau die richtige Größe, einen Balkon nach Südwesten und eine voll möblierte moderne Küche. Denn Kochen würde er dann auch noch lernen müssen.
Zudem waren es nur 2 Minuten zum Supermarkt, die Bank war genau gegenüber und zur Eisdiele waren es gerade mal 300 Meter. Herz, was willst du mehr, dachte er ...