Feuer und Wasser
Datum: 24.01.2024,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... und als er den Mietpreis hörte, sagte er sofort zu. In der Stadt musste er fast das Doppelte zahlen.
Er unterschrieb den Mietvertrag, zahlte die übliche Kaution und eilte danach in die Eisdiele, um Arne die gute Nachricht zu vermelden.
„Ah, bei Werner, das ist gut," meinte der. „Er ist ein guter Bekannter noch aus unserer Zeit in der Gastronomie und auf ihn ist Verlass. Gute Wahl, Jürgen. Herzlich willkommen bei uns im Dorf."
Jürgen bestellte für Arne und sich zwei Cappuccino und für Melanie einen Tee.
„Ich habe gehört, du schreibst auch im Café und hast meinen alten Platz mit Beschlag belegt, du Schelm. Die Mädels haben mir das natürlich gleich erzählt. Auf diesem Platz habe ich fast 8 Jahre meine Machwerke verfasst und habe dort viel Inspiration und Motivation erfahren. Du setzt eine gute, alte Tradition fort."
Arne grinste breit, als er an vergangene Zeiten dachte.
„Was hast du denn geschrieben?", wollte Jürgen neugierig wissen.
Arne sagte ihm den Namen zweier Internetseiten und er bekam große Augen.
„So was schreibst du? Und was sagen die im Dorf dazu?"
Arne lachte.
„Sie wissen zwar, dass ich schreibe, kennen aber nur das."
Er deutet auf ein Regal, in dem mehrere Bücher standen. Zwei Kochbücher, zwei Biographien, ein Kinderbuch und mehrere Romane und satirische Werke mit Arne´s Namen versehen standen darin und waren auch käuflich zu erwerben.
„Das andere ist mein Privatvergnügen und bis heute hat noch niemand meine Geschichten entdeckt ...
... und auch mein Schreibname ist noch nicht aufgeflogen. Wenn du sie einmal lesen solltest, dann bitte ich dich als Kollegen, das Geheimnis zu bewahren."
„Großes Ehrenwort", beteuerte Jürgen und legte seine rechte Hand auf sein Herz
Melanie hatte alles mitbekommen und schüttelte den Kopf.
„Kindsköpfe, alle beide", meinte sie nur. Sie schien die Geschichten ihres Mannes zu kennen und als Jürgen Arne danach fragte, nickte der nur.
Jürgen gefiel es in diesem Dorf. Er fühlte sich wohl, hatte eine Wohnung gefunden und vielleicht einen Freund gewonnen.
*
Und um seiner Euphorie einen heftigen Dämpfer zu verpassen kam Elvira herein, warf ihm einen bösen Blick zu und ging grußlos an die Theke, um sich ein Eis zu holen. Eine Kugel Vanille in einer Waffeltüte .
Jürgen hatte große Mühe sich ein Grinsen zu verbeißen, als er an Arne´s Bemerkung ihr gegenüber dachte. Arne schaute ihn an und auch bei ihm zuckten die Mundwinkel verdächtig.
Er machte ein ernstes Gesicht, denn sie blickte ihn an, als würde sie nur auf eine unbedachte Bemerkung von ihm warten.
`Wenn sie mich anstarrt, dann starre ich zurück`, dachte er sich.
Aber er schaute sie nur sehr genau und aufmerksam an. Er beobachtete ihre Gesten, lauschte ihrer eigentlich sehr weichen und angenehmen Stimme, zumindest wenn sie mit Melanie sprach und bemerkte nicht zum ersten Mal ihre faszinierenden braunen Augen. Und noch mehr fiel ihm auf.
Sie hatte einen ausdrucksvollen Mund mit schön geschwungenen Lippen, ...