Feuer und Wasser
Datum: 24.01.2024,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... ihr angenehmer Höhe mitmachen konnte. Sie war sehr wissbegierig, sah in ihm vielleicht so eine Art Onkel und Jürgen musste dem kleinen Mädchen viele Dinge erklären, zumindest das, wovon er eine Ahnung hatte.
Patrick führte ihn durch seinen Betrieb und als Jürgen das Holz zum Möbelbau sah und vor allem roch, da war ihm klar, dass sein Wohn- und Arbeitszimmer aus diesem Holz gefertigt werden musste.
Er schaute sich einige Muster und Fotos an und entschied sich für einen quadratischen Tisch, eine rustikale Eckbank mit zwei passenden Stühlen und einer kleinen Bank ohne Rückenlehne, auf der zwei Personen bequem Platz finden würden.
*
Jürgen hatte sich entschlossen, sein Einsiedlerdasein zu beenden. Er wollte mehr unter Menschen gehen und auch mehr Menschen um sich haben, seine Eindrücke aus dem echten Leben und nicht nur aus seiner Fantasie gewinnen und mehr Kontakt zu anderen suchen. Und das schien ihm auf dem Dorf leichter zu gelingen als in der Stadt.
Und als ob er dafür eine Bestätigung suchte, ging er das Café, legte sein Laptop auf „seinen" Platz und holte sich am Tresen einen Cappuccino und eine Butterbrezel. Dann setzte er sich und beobachtete das emsige Treiben im Kassenbereich des Supermarktes. Es herrschte viel Betrieb, da das Wochenende gerade vorbei war und die Vorräte wieder aufgefüllt werden mussten.
`Der Mensch ist ein Gewohnheitstier´ dachte er bei sich und lachte leise, als er Parallelen zu seinem Leben zog.
Da er heute etwas später gekommen ...
... war, waren die Handwerker schon alle weg. Nur eine junge Frau in einem grünen Arbeitsanzug erregte seine Aufmerksamkeit. Und was ihm so ins Auge stach, das waren ihre Haare. Eine Flut von langem braunen Haar floss über ihre Schultern, mühsam gehalten und zu einem Pferdeschwanz gebändigt von einem großen Haargummi. Sie hatte ein nettes, liebes Gesicht und eine kräftige, aber ausgesprochen weibliche Figur mit den entsprechenden Kurven an den richtigen Stellen. Genau der Typ, der in seinen Western die Frauenrolle verkörperte. Lange gerade Beine, einen runden knackigen Popo, einen süßen Mund und was sie in der Bluse trug war ki-, ka-, kugelrund. Jürgen musste lachen, als ihm dieser alte Songtext von Insterburg & Co. einfiel, der schon antik war, als er noch ein kleiner Junge war.
Die Gärtnerin???, er nahm einmal an, dass sie eine war, schaute ihn neugierig an und schenkte ihm dann ein Lächeln, das sein Herz dahinschmelzen lies, wie ein Eisbecher, der zu lange in der Sonne gestanden war.
Jürgen lächelte genau so herzlich zurück, aber sein Lächeln gefror ihm im Gesicht, als er die bösen Blicke von Elvira wahrnahm, die hinter der hübschen Gärtnerin aus dem Kassenbereich kam.
Er fing sich schnell wieder und lächelte auch Vira an ( so nannte er sie nur in seinen Gedanken ), was ihm aber scheinbar keine Sympathiepunkte auf seiner Elvira-Card einbrachte. Eher gewann er eine wertlose, grüne Gummivase mit den Bonuspunkten der Deutschland-Card, als eine freundliche Bemerkung von ...