1. Feuer und Wasser


    Datum: 24.01.2024, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... Mittagsschlaf. Er brauchte wahrlich kein Mittagessen mehr.
    
    Den Rest des Tages verbrachte er mit Bummeln in der näheren Umgebung und am Abend schrieb er den Anfang einer neuen Episode seiner Serie.
    
    *
    
    Am nächsten Morgen erwachte er gut ausgeschlafen, stand eine Weile am offenen Fenster seines Zimmers und genoß die frische Luft. Nach einem ausgedehnten Frühstück schrieb er noch eine Stunde und ging dann in Richtung Eisiglu. Er war neugierig, ob es schon Neuigkeiten wegen der Wohnung gab, denn eines war ihm klar. Wenn das klappen sollte, dann würde er hier bleiben. Die Menschen waren nett und offen, nicht so hektisch und Ichbezogen wie in der Stadt, wo alles anonym und unpersönlich war.
    
    Er konnte es kaum erwarten, bis es 11 Uhr war. Arne´s Frau begrüßte ihn und fragte, ob er wieder einen großen Eisbecher wollte.
    
    Jürgen wehrte lachend ab.
    
    "Um Himmels Willen, nein danke. Wenn ich zwei Wochen lang täglich so einen Coppa Rosa verschlinge, dann brauche ich entweder einen guten Doktor oder einen Schneider, weil ich dann aus allen Nähten platze. Dann lieber einen Cappuccino, denn ich habe erst vor zwei Stunden gefrühstückt."
    
    Arne kam aus dem Nebenraum und brachte zwei große Behälter mit frisch gemachtem Eis mit. Jürgen lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Joghurt-Kirsch und Pistazie.
    
    Er musste sich schwer zurückhalten.
    
    Arne kramte in der Tasche seiner Jacke und fischte zwei kleine Zettel heraus. Nachdem er Jürgen begrüßt hatte, legte er die ...
    ... Papierstücke vor ihn hin.
    
    "Das sind zwei Adressen und Telefonnummern von Bekannten, die freie Wohnungen haben und vermieten. Rufen sie dort an, sagen sie, was sie suchen und einen schönen Gruß von mir. Sie wollen ja hier im Dorf wohnen, da ist die Auswahl nicht allzu groß. Und es sollte ja eine Wohnung und kein Haus sein. Leerstehende Häuser gibt es einige, bei Wohnungen ist die Auswahl beschränkt. Viel Glück und vielleicht können wir bald einen neuen Mitbürger begrüßen."
    
    Dann ging er hinter den Tresen um seiner Frau zu helfen und Jürgen konnte beobachten, wie routiniert, schnell und freundlich die Kundschaft bedient wurde. Persönliche Worte wurden gewechselt, scherzhafte Bemerkungen flogen hin und her und Eis und Kaffees gingen über die Theke. Es herrschte eine freundliche und lockere Atmosphäre, ganz anders als er es aus der Stadt kannte. Kein Husch-husch und Dalli-dalli, nein, die Leute schienen Zeit für eine kleine Plauderei zu haben und genossen es.
    
    Jürgen schaute auf die beiden Zettel und nahm sich vor nach dem Mittagessen dort anzurufen.
    
    *
    
    Er bezahlte und wollte ganz in Gedanken versunken die Eisdiele verlassen, da prallte er mit einer anderen Person zusammen. Gerade wollte er sich entschuldigen, da hörte er ein freundliches "kaaasch´d it uffbasse, du Dubel?!" und es war eindeutig eine weibliche Stimme, die ihm diese netten Worte widmete. Erschrocken blickte er auf und sah in zwei zornige Augen, die ihn unter zusammengezogenen Augenbrauen böse anschauten. Und er ...
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