Vom Schwager Betrogen 01
Datum: 09.03.2024,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: bysirarchibald
... Sache ja nicht sofort aufgekippt war. In der Zwischenzeit mußte er das Geld ja irgendwo angelegt und Erträge daraus realisiert haben.
Auch mein letztlich schon hilfloser Einwand, daß ich es gar nicht gewesen sein könne, denn dann müßte das Geld doch zu finden sein, brachte mich nicht weiter. Der Staat, so wurde mir erklärt, sei nicht verpflichtet, nach dem Verbleib des Geldes zu forschen. Er habe den Schaden festzustellen, die Unterlagen und Beweise zu prüfen und bei Vorliegen einer klar definierbaren Schuld letztlich seinen Strafanspruch durchzusetzen. Selbst, wenn nach dem Verbleib des Geldes geforscht werden würde, sei ja noch lange nicht sicher, daß es auch gefunden werde. Die Ermittlungsbefugnisse endeten an den Grenzen, die für mich -für mich!- jedoch durchlässig gewesen seien. Damit wurde unterstellt, daß ich das Geld in die Schweiz oder sonstwohin verbracht hatte. Dabei war ich noch nie in der Schweiz oder in Luxemburg gewesen. Aber auch das war ein Umstand, den ich nicht nachweisen konnte. Manchmal ist es eben doch von Nachteil, daß die Grenzen in Europa gefallen sind und Besuche in den Nachbarstaaten nicht mehr im Paß eingetragen werden.
Nach den Plädoyers der Staatsanwaltschaft und meines Verteidigers hatte ich das letzte Wort erteilt bekommen.
Ich hatte das Gericht gebeten, mir zu glauben, daß ich unschuldig sei und im übrigen für den Fall, daß man mir nicht glauben könne oder wolle, um eine milde Bestrafung gebeten.
Mein allerletztes Wort jedoch hatte ...
... dann Hans-Werner gegolten, der kackfrech und höhnisch grinsend, dem Verfahren als freier Zuschauer beiwohnte.
"Wenn ich verurteilt werde, mein lieber Schwager," hatte ich zornig zu ihm hinübergerufen, "wenn ich verurteilt werde..... ich kriege Dich..... verlaß' Dich drauf..... ich kriege Dich.... Wenn auch alle Leute hier in diesem Saal anderer Meinung sind, Du und ich, wir beide, wir wissen, wie Du mich hereingelegt hast. Und dafür wirst Du büßen. Denk' immer dran.... ich kriege Dich.... und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tue. Ich bedrohe Dich nicht an Leib und Leben... aber das unrecht erworbene Vermögen, Du wirst es verlieren.... Du wirst eines Tages ärmer sein, als die berühmte Kirchenmaus, so arm, daß Du Dich freuen würdest im Gefängnis zu sitzen, wo Du wenigstens wüßtest, daß Deine nächste Mahlzeit Dir sicher ist. Wenn ich mit Dir fertig bin, wirst Du hungern müssen, Hans-Werner.... betteln und hungern!"
Mein Rechtsanwalt war über das dann verkündete Strafmaß ebenso entsetzt, wie ich. Er fragte mich gar nicht erst, sondern kündete noch im Gericht an, daß er Revision einlegen werde. Er sei sich -mit allen denkbaren Einschränkungen- sicher, daß mit mir die falsche Person verurteilt worden sei. Doch selbst wenn ich die Taten begangen hätte, deretwegen ich verurteilt worden sei, es sei ein Unding, mich dafür so hoch zu bestrafen. Bislang sei mein Fall für ihn einer unter vielen gewesen. Durch diesen offensichtlichen Justizirrtum sei er nun persönlich ...