1. Weeslower Chroniken - Prolog - Sommer 1999


    Datum: 24.03.2024, Kategorien: Schamsituation Autor: nudin

    ... anfangen konnte. Aber das war ja nun Geschichte.
    
    Er erhob sich. Mal sehen, ob man dort am Mühlensee nackt baden konnte, einen Versuch war es wert. Gerade hier in der Gegend sah man das ja eher locker. Sonst fuhr er eben weiter an den nächsten See.
    
    Er holte seinen Rucksack aus dem Bus und marschierte an einem alten Gebäude, an dem `Rathaus` stand, aber in dem bis vor kurzem noch eine HO-Gaststätte gewesen war, die wohl erst gerade dichtgemacht hatte, vorbei durch eine schattige Allee durch einen etwas verwilderten Park, dann entlang an einigen Bootsschuppen. Das Häuschen zum Eingang des Naturbades war verschlossen, anscheinend schon seit Jahren, man konnte frei hinein gehen. Die aktuellen Luft- und Wassertemperaturen – 28 und 20 Grad - waren jedoch auf einer Tafel eingezeichnet. Also gab es wohl so etwas wie einen Badeaufseher. Ist halt nicht Berlin, dachte er, hier gibt es sowas noch umsonst.
    
    Vor ihm lag eine mittelgroße Liegewiese, am Ufer mit einem kleinen Sandstrand und einem L-förmigen Steg mit einer rostigen, abgesperrten Rutsche, alles gesäumt mit Bäumen, die Liegewiese akkurrat gemäht.
    
    Alle Sonnenbadenden, die Michael wahrnahm, trugen Badezeug. Auch nahe am und im Wasser schienen alle bekleidet zu sein. Dann erkannte er, dass es hinter einer Hecke auf der gegenüberliegenden Seite noch eine Liegewiese geben musste, denn von dort kam jemand hervor und ging zum Wasser. Eine ältere Frau, oben ohne.
    
    Er ging hin und schaute nach. Auf dieser kleineren Wiese ...
    ... lagen viel mehr Leute als auf der großen. Und hier machten alle FKK. Nur dass man, um zum Wasser zu kommen, anscheinend Badezeug tragen musste. Ein Paar mittleren Alters kam in Textil vom See und zog sich gleich hinter der Hecke aus.
    
    „Entschuldigen Sie“, fragte er die nackte Frau, die ihm am nächsten lag, „ich habe keine Badehose mit. Kann man auch nackt zum Wasser?“
    
    Sie sah zu ihm auf, schob ihre Sonnenbrille hoch ins Haar und lächelte ihn an. „Machen Sie ruhig! Der Aufseher drückt bestimmt ein Auge zu. So wie ich ihn kenne, passt er sowieso nicht auf.“
    
    Er zögerte und schaute sich weiter um. Die Nacktbader waren überwiegend ältere Leute oder junge Mütter mit Kleinkindern. Kein Wunder, an einem Wochentag um die Mittagszeit. Aber ein wenig fürs Auge wäre schon schön, dachte er bei sich, irgendetwas junges, und natürlich weibliches. Die einzige attraktive Frau hier war die, die er gerade angeprochen hatte. Doch die war bestimmt zehn Jahre älter als er, also nicht unbedingt seine Zielgruppe. Er bedankte sich bei ihr und wollte sich schon umdrehen.
    
    Da meinte sie lächelnd: „Was ist, gefällt es Ihnen hier nicht?“
    
    „Doch, doch. Nur, ich glaube, ich suche etwas… ruhigeres, weniger volles.“
    
    „Verstehe ich. Ist mir hier auch gerade zu voll. Wissen Sie was?“
    
    Je länger er sie betrachtete, desto mehr gefiel sie ihm. Hübsch, schlank, mit schönen Brüsten, nahtloser Bräune und rötlichen lockigen Haaren. Und ihre dunkle Scham akkurat zu einem schmalen Trapez frisiert. Das ...
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