Lara
Datum: 30.03.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: byEmaSen
... nur nicht die Gebrochenheit in ihrem Blick gewesen, eine stille Mahnung auf den Zorn, der noch kurz zuvor in ihren Augen stand und über den ich mich so erhaben gefühlt hatte, als ich ihn ignorierte.
*
»Hier.« Sie hielt mir eine dampfende Tasse hin, mehr ein breites Schälchen mit Henkel. Ihre Augen waren wieder etwas glasig und ich fragte mich, ob sie es geschafft hatte, in der kurzen Zeit unbemerkt zu weinen, in der ich ihr noch nicht gefolgt war. Den Tee hatte sie schon fertiggehabt, als ich schüchtern, aber über meine neue Position sehr bestimmt, zu ihr in die Küche trat. Ihre Stimme war sanft.
Sie schwieg wieder und in der summenden Stille schniefte sie nur ab und zu in ihren Hagebuttentee. Ihre Blicke aber, die mich einhellig fokussierten, beschossen mich über den verschwiegenen Mund mit Botschaften, Worte, die ich nicht entziffern konnte. Ihre Augen blieben dunkel und der Rest des Gesichts schwelgte in Müdigkeit, oder eher Erschöpfung.
Was für ein Ausklang -- eine buntschäbige Studentinnenküche, zwei pochende warme Körper in der Distanz des Raumes, zwei Erinnerungen an zwei merkwürdige Tage und nur das Schlürfen von Tee und das Knarren der Anrichte, gegen die wir, in gebührlichem Abstand zueinander, lehnten.
Zwei zarttraurige Mädchenaugen, die zu einem verklemmten Jungengesicht im Halbdunkel aufsahen, und einen Springquell von Gier einschossen, als er die Tasse an den Mund nahm. Auf einmal touchierten ihre Ellenbogen nicht mehr ihre ängstlich atmenden ...
... Rippen, ihre Schulter drängte sich nicht mehr nur ein Stückchen zu hoch um ihren Nacken und ihr freier Fuß, in einem dicken rosa Strumpf über der schwarzen Strumpfhose, begann aufgeregt um den Knöchel ihres Standbeins zu reiben.
Wärme schwemmte ihren Körper von innen und bereitete sich bis auf ihre Gesichtszüge in lichte Vorfreude aus, in der sie ein wenig hastiger ihren Tee ausschlürfte und ein wenig provokanter ihre eben noch so gestauchte Brust in den Raum wölbte, indem sie ihn beobachtete, wie seine Augenlider langsam zu sinken begannen, noch während er wach war. Seine Tasse leerte sich.
»Boah, Lara, ich glaube, das war ein anspruchsvoller Abend --« sagte er gutmütig während seine Gesichtszüge erschlafften.
Sie wartete, lauerte.
»Ich bin so müde, dass ich es wohl nicht mal merken würde, wenn Du mich fessels -- fesseltest. Nicht, dass Du das tust, Lara, bitte, ehrlich.« Und der Ernst in seinem etwas strengen Blick war für heute der letzte Wachheitsfunke, der noch in diesen Augen aufglimmen sollte.
»Ach Gott, warte, ich bringe Dich ins Bett!« Das Mädchen regte sich in mütterlicher Zuneigung, führte den Taumelnden sanft und sicher aus der Küche. Und noch im unbeleuchteten Flur, da sich seine Lider gesenkt hatten, hauchte sie ihm einen süßen Kuss auf seine geschlossenen Lippen.
Er fiel in ihre Arme und seine Wange drückte sich auf ihren rechten Busen. Für einige Sekunden erlaubte sie sich, den knetenden Abdruck seines Mundwinkels in ihren erwachenden Warzenhöfen ...