1. Lara


    Datum: 30.03.2024, Kategorien: BDSM Autor: byEmaSen

    ... einen Orangensaft einzuschütten. »Manchmal überkommt es mich so, dann träume ich dies und das und plötzlich habe ich Angst vor meinen eigenen Fingerspitzen!« Dabei zog sie eine entschuldigend abfällige Miene und tippte sich mit dem Mittelfinger zweimal in den Schritt. »Also nichts gegen dich, ja?« meinte sie und drehte sich schon wieder allzu elegant durch die beengte Küche.
    
    »Neinein« murmelte ich nur kauend.
    
    »Manchmal würde man es sich ja geradezu wünschen, dass mal einer ohne Hose Nachts ins Zimmer kommt und...« Sie kicherte spitzbübisch. (War das jetzt dieFriendzone?) »...und dannfreake ich regelrechtout. Naja. Ist son Nacht-Syndrom. Zack! Es ist dunkel -- und ich würde meine ganzen Stellen am liebsten mit Eisen zuschweißen!« Sie kratzte sich am Brustansatz. Sie schien wirklich in ausgezeichneter Plauderstimmung. »Schade dass es nie Rüstungen für Frauen gegeben hat. Für Ritterinnen.« Sie lachte.
    
    Irgendwie rutschte mir das Gespräch in eine Ebene, die mir für ihren unschuldigen Teint zu vulgär anmutete. »Keuschheitsgürtel.« kommentierte ich bloß. Ihr fiel wohl auf, wie mürrisch das klang -- eigentlich schon zu launig, als ich das beabsichtigte.
    
    »Genau.« antwortete sie nur noch und wir aßen schweigend ein wenig weiter.
    
    Sie beendete das Frühstück ohne mir in die Augen zu sehen. »Tschuldigung übrigens, dass ich meine Schuhe auf deinem Bett vergessen habe.« murrte sie und drehte sich dabei schon von mir weg um abzuräumen, als hätte ich sie in irgendetwas ...
    ... enttäuscht.
    
    Ich verstand nicht ganz, worauf sie hinauswollte. Wie seltsam es sich anhörte, seine Schuhe neben dem Kopfkissen seines Gastes zu »vergessen«, schien ihr nicht aufzustoßen.
    
    »Nicht schlimm.« wollte ich sie trotzdem beruhigen. »Sie haben ja nicht gestunken oder so.«
    
    Nun erhielt ich doch wieder einen fast neugieriges Glitzern aus ihren Augen. »Ist ja nicht so, dass du einen Schuhfetisch hättestoder so.« kommentierte sie lachend. Ich spürte die Echtheit des Vorwurfs, aber gleichzeitig, dass ich es als nicht mehr verstehen sollte, als ein Scherz unter Freunden, mit dem sie endlich die drückende Spannung zwischen uns lösen wollte. Trotzdem konnte ich ein wenig Aufregung nicht unterdrücken. Immerhinhatte ich daran gerochen.
    
    »Schöne Schuhe hast du da.« fühlte ich mich verpflichtet hinzuzufügen.
    
    »Gefallen Dir?« fragte sie, unnötigerweise.
    
    »Hm.«
    
    Sie lächelte. Und jetzt räumten wir gemeinsam ab.
    
    *
    
    Den Tag über verbrachten wir in der Stadt, sie verwandelte sich in meine Fremdenführerin. Warf sogar ein paar chinesische Brocken hinein, wenn sie in gespieltem Erstaunen an der Kathedrale hinaufsah oder einen besonders hohenEuropäer erspähte.
    
    Wir besuchten das Naturkundemuseum und die meiste Zeit tänzelte sie vergnügt vor mir her, wobei sie der Zierlichkeit ihres Körpers alle Ehre machte und ich mir Mühe geben musste, nicht ihren Gesäßschwingungen und dem Wenden ihres Stupsnäschens zu folgen und lieber in die Schaukästen mit den schon gilbenden Wachsfiguren zu ...
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