1. Lara


    Datum: 30.03.2024, Kategorien: BDSM Autor: byEmaSen

    ... schauen.
    
    Als sie sich einmal zu einem exponiert angestrahlten Faustkeil tief hinunterbeugte und ich ehrfürchtig hinter ihr zum Stehen kam, ertappte sie mich mit einem schnellen Sicherungsblick nach hinten und warf mir den Rest des Nachmittags irritierte wie nachdenkliche Blicke zu, wenn sie mich wieder dabei beobachtet zu haben glaubte, der Spannung ihrer Brust nachzuträumen.
    
    Wir aßen noch einen Döner, weil sie keine Lust hatte auf Kochen (was ich mir gemeinsam ganz romantisch ausgemalt hätte) und schließlich stapften wir erschöpft wie zufriedengestellt von einem facettenreich dahingetriebenen Tag wieder das diesige Treppenhaus zu ihrer Wohnung hinauf.
    
    Draußen war es bereits dunkel geworden und sie zog die Gazevorhänge zu. Als wir uns gerade auf dem Sofa einrichteten im dunkelgelben Schein der Stehlampe, schlug sie sich übertrieben mit der Hand an die Stirn und fluchte: »Scheiße. Ich hab noch was vergessen. Wollte noch was einkaufen.«
    
    Ärgerlich, aber was sollte ich machen? Eigentlich wollten wir ja nen Film gucken, Indianer Jones oder so, irgendwas altes cooles. HauptsacheJohn Williams.
    
    »Bleib nicht zu lange weg.« beschied ich ihr.
    
    »Ha. Ha.« meinte sie in kühlem Schmunzeln, »Du bekommst mich eh nicht noch mal im Nachthemd zu sehen.«
    
    Im Flur stand sie wie unschlüssig vor ihrem hängenden Mantel und rieb sich wie fröstelnd über die Ärmel. Ich sann noch über die Bedeutung dessen nach, was sie eben so ironisch zum Ausdruck gebracht hatte und beobachtete sie ...
    ... beim Hinausgehen. Die Tür klappte in die Schließe.
    
    *
    
    »Kannst Du mir nicht einfach vertrauen, dass ichnicht nachts aufstehe, um dich zu vergewaltigen?« schlug ich vor, in bitterem Sarkasmus.
    
    Den Abend hatte ich weitestgehend allein verbracht, sie war lange ausgeblieben. Nun saß ich bereits auf dem Bett und hatte bis eben noch vor meinem Laptop gelegen bis sie hereingetreten war. Mit einer neutralen weißen Plastiktüte, die nichts gutes verhieß. Wir diskutierten hitzig. Oder wohl eher:Ich diskutierte. Sie stand nur da und schüttelte wiederholt den Kopf.
    
    »Du weißt, dass ich dann nicht schlafen kann.« sagte sie traurig.
    
    Ich taxierte herausfordernd ihr Gesicht. Ihr Mitleid machte mich hilflos. Aber das feuchte und nahe verzweifelte Glitzern in ihren Augen war echt. Sie schämte sich selbst für das, was sie von mir forderte. Und ich begriff, dass ihr Einkauf in der blickdichten Plastiktüte da ihr ebenso unangenehm sein würde wie mir. Was würde sie tun, wenn ich mich weigerte? Mich rauswerfen?
    
    »Also gut. Was hast Du in der Tüte?« lenkte ich schließlich ein.
    
    Sie zog ihre Schultern verklemmt ihren Nacken hinauf, indem sie die Tüte lüftete. »Eine Lösung für dein Problem. Mit dem Arm.« murmelte sie und nuschelte immer mehr, als hätte ich sie beim Verpacken meines Weihnachtsgeschenks überrascht. »Ich habe mir Sorgen gemacht, ob das nicht gefährlich sein kann, wenn der nachts so abgespreizt daliegt.«
    
    Sie hatte sich Sorgen gemacht, um mich; und nun genierte sie sich, ...
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