Das Bangkok Syndikat 13
Datum: 14.04.2024,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... Doch leider war ich ihr nicht gut genug, wie es scheint, und so hat sie sich einen Mann gesucht, der ihr mehr zu bieten in der Lage ist, als ich das konnte."
Der charmante Gastgeber nahm ein Glas Rotwein vom Tisch und reichte es seinem Gast.
„Um es etwas zu verdeutlichen ... nach zwanzig Jahren Ehe war ich ihr zu langweilig geworden."
Dreiundzwanzigster Tag, morgens, Bangkok
Es gibt Prinzipien, nach denen man sich Zeit seines Lebens richten sollte, auch wenn es einem zuweilen nicht leicht fällt. Maria Silami war stets bemüht, sich an die eigenen Vorsätze zu halten und darauf bedacht, das ihr entgegenbrachte Vertrauen zu rechtfertigen und weiter zu vertiefen. Während des gestrigen Abends sah sie sich unentwegt dazu genötigt, sich auf ihre moralischen Werte zu besinnen, als sie mit einiger Bestürzung festgestellt hatte, wie stark ihr Verlangen nach Sexualität und intimen Momenten noch war.
Seit mehr als zwei Jahren hatte sie mit ihrem Gatten schon nicht mehr geschlafen. Zwar hatte kein negativer Anlass zum Versiegen der gemeinsamen Sexualität geführt, doch war das Verlangen nacheinander schlichtweg verloschen. Früher hatten sie oft miteinander geschlafen, Fantasie in ihre körperliche Liebe einfließen lassen, sich gegenseitig massiert, verschiedene Stellungen ausprobiert und auch kleine Rollenspiele praktiziert.
Alains Geburt hatte vieles verändert, seitdem sie ihm das Leben geschenkt hatte, hatte es nur noch wenige Momente gegeben, in denen sie sich auf das ...
... alte Glück hatten besinnen können. Beide hatten das gemeinsame Kind und die Karrieren zu den obersten Prioritäten erhoben, alles andere hinten angestellt.
Unbewusst strich ihre Hand über jene Stelle des Halses, auf die sie von Doktor Katanaa geküsst worden war. Sie hatten nach einigen Gläsern vorzüglichen Rotweins miteinander getanzt, deutlich hatte Maria dabei die Erektion ihres Gastgebers durch den Stoff seiner Hose drücken gefühlt, wenn sie einander berührt hatten. Auch wenn sie im ersten Moment verunsichert war, fühlte sie sich dennoch geschmeichelt. Zu lange schon hatte kein Mann mehr privates Interesse an ihr bekundet.
Maurice! Sie musste ihn anrufen, seine Stimme hören und sich das in Erinnerung rufen, was ihr derzeitiges Leben ausfüllte. Die Suche nach ihrem Sohn und die Beziehung zu ihrem Gatten, der im fernen Deutschland dafür arbeitete, dass sie weiterhin in Thailand bleiben konnte.
Maria schreckte aus ihren Gedanken, als ihr Handy sonor auf dem Holzschränkchen neben ihrem Bett zu vibrieren begann. Eine einheimische Nummer erschien am Display, vielleicht Na Ajutthaja, der neue Nachricht brachte?
„Sievers hier, Frau Dr. Silami. Störe ich? Haben Sie noch geschlafen? Wenn ja, täte es mir leid, es ist früh, ich weiß."
Maria verneinte, schlug die Bettdecke zur Seite und setze sich auf den Bettrand, bereit, sich umgehend anzuziehen.
„Ist etwas passiert? Gibt es Nachricht von Alain?"
Die Stimme des Botschafters klang erschöpft.
„Die Bergmanns haben ...