1. Das Bangkok Syndikat 15


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... ganz so hart und böse auf ihn? Oder gewöhnte er sich mehr und mehr an dieses Leben, in dem sich alles nur noch um Nori drehte?
    
    Er griff zu seiner Bürste und drückte aus einer Tube Zahnpaste auf deren Borsten. Sie würde ihn küssen, seinen Körper und seine Wärme spüren wollen. Sie hatte ihn bisher nie ohne Grund gestraft, wenn aber doch, dann übertrieben und grausam.
    
    „Was lässt du mich warten? Komm endlich!"
    
    Christian spuckte die Zahnpaste aus, spülte kurz unter dem Wasserhahn nach und eilte zur Toilette. Er musste sich unbedingt erleichtern, bevor er zu ihr zurückkehrte. Verwirrt sah er zur Tür, dann auf die weiße Porzellanschüssel. Er konnte sein Bedürfnis nicht mehr unterdrücken, setzte sich auf die WC-Brille und erleichterte sich hörbar.
    
    Schon waren ihre Absätze zu hören, dann stand sie in der Tür. Ihr Gesicht sprach Bände, sie war außer sich. Christian aber starrte sie angsterfüllt an, warf sich vor ihre Stiefel und drückte seine Stirn auf deren schwarzes Leder. Nori blickte auf ihn hinab und schien zu überlegen, was sie ihm antun sollte. Sie hasste ihn, wenn er sie zwang, ihm wehzutun.
    
    „Sieh mich an!", schrie sie ihren am Boden kauernden Sklaven an.
    
    Das Schlimmste für sich befürchtend, hatten Christian bereits Tränen in den Augen. Tatsächlich hatte die Domina mit ihrer Rechten ausgeholt, die Hand zur Faust geballt. Als sie den traurigen Blick in seinen Augen bemerkte, zögerte sie. Er war ihr nicht egal, sie sorgte sich um ihn. Dieses Gefühl wurde ...
    ... zusehends stärker in ihr, auch wenn sie sich dagegen vehement zu wehren versuchte.
    
    Ihre braunen Augen blitzten hinter ihrer blau eingefärbten Brille auf ihn hinab, dann knallte auch schon ihre Faust in sein Gesicht. Christian fiel wie ein nasser Sack zur Seite, Sterne begannen vor seinen Augen zu tanzen, seine linke Wange und das Jochbein höllisch zu schmerzen.
    
    „Los! Leg dich aufs Bett. Mach schon!"
    
    Sie stand breitbeinig neben ihm, blickte immer noch wütend auf ihn hinunter. Er würde sie nicht weichkochen, mit Sicherheit nicht. Es war gut, dass er ihr die Gelegenheit bot, ihm zu zeigen, dass sich nichts, aber auch wirklich nichts für ihn geändert hatte.
    
    Langsam raffte Christian sich auf, er musste sich zwingen, die Hände von seinem Gesicht zu nehmen. Er hatte schreckliche Angst vor weiteren Schlägen, sie kannte keine Grenzen, wenn es um Strafen ging. Wie recht er hatte, zeigte sich umgehend, als er die ersten Kriechbewegungen zu ihren Füßen vollzogen hatte. Ein heftiger Schmerz fuhr in seine linke Körperhälfte, dann kippte er zur Seite. Sie hatte ihn hart mit ihrem Stiefel oberhalb der Hüfte getroffen.
    
    Der Junge wimmerte vor Schmerz, versuchte sich aber aus Angst vor weiteren Schlägen oder Tritten schnell wieder aufzurichten. Nori aber blickte auf ihn hinab und versuchte, sich und ihre Wut wieder in den Griff zu bekommen. Sie litt mehr als er, diese Gefühle für einen anderen Menschen waren völlig neu für sie. Zum ersten Mal seit vielen Jahren konnte sie sich nicht ...
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