Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 4 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow II
Datum: 07.08.2024,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... kleinen Mädchen fröhlich voran hüpften. Auf dem Parkplatz umarmte Mila die beiden und versprach, dass man sich bald wieder sähe. Nadine übergab Mila das Kleid und die Stiefelletten, die sie die ganze Zeit für ihre Freundin getragen hatte, auch den Autoschlüssel vom Volvo, den sie für sie verwahrt hatte, dann küsste sie Mila züchtig auf beide Wangen. „Bis bald! Ich sende Dir ein paar Fotos von heute.“ Sie setzte schnell ihre Kinder in den Van, schaute nur noch einmal hinüber zu Mila, ehe sie einstieg, winkte kurz und beeilte sich, davon zu fahren.
Mila sah dem Van noch eine Weile traurig nach, wie er auf der staubigen Piste davon fuhr, dann öffnete sie den Volvo, warf Kleid und Schuhe auf den Beifahrersitz und setzte sich selbst hinein.
Tränen rannen an ihren Wangen herab.
Es musste doch noch eine andere Lösung geben können, sagte sie sich, eine mit Julia und Michael
und
mit Nadine und ihrer Familie. Sie wollte sich nicht entscheiden müssen. In Julia war sie leidenschaftlich verliebt. Allein der Gedanke an Julias Zunge, wie sie mit ihrer Klitoris spielte, machte sie rasend vor Verlangen. Aber in Nadines Gegenwart, das hatte sie eben wieder so deutlich gespürt, fühlte sie mehr Geborgenheit, eine andere Art der Liebe, eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit. Und das gerade auch im Bett. Oh, wie sie das vermisste! - Dachte sie an die eine, spürte sie unstillbare Sehnsucht, dachte sie an die andere ebenso. – Und diese Ibiza-Geschichte? Wollte sie das? Ohne die ...
... beiden? Die Idee hatte nur Reiz, wenn eine von beiden dabei wäre – oder am besten sogar beide.
Auf dem Berliner Ring stockte der Verkehr, wie immer. Mila zählte nicht mehr mit, wie oft die LKW-, Lieferwagen- oder SUV-Fahrer hupten, winkten, gestikulierten, wenn sie sie so, wie sie war, in ihrem Volvo erblickten. Sie hatte keine Lust auf solche lüsternen Blödeleien und tat, als bemerkte sie es nicht. Schließlich warf sie sich ihr Kleid über, um mehr Ruhe zum Nachdenken zu haben.
Sie war viel zu früh zurück in Weeslow. Sie ging ins wie immer offene Haus und hörte sogleich von oben eindeutige Geräusche. Aber sie hatte keine Lust, sich zu den beiden zu gesellen. Nachher vielleicht, dachte sie, aber in diesem Moment war ihr gerade nicht nach Sex. Sie warf in der Kammer neben dem Flur das von Julia geliehene Kleid in die Wäsche und war froh, damit wieder keinerlei Kleidung mehr zu besitzen. Doch schon nach wenigen Augenblicken, als sie durch die Hintertür auf die Terrasse trat, stellte sie fest, dass ein frischer Wind wehte, der Himmel sich bewölkt hatte. Die Temperatur lag noch angenehm weit über zwanzig Grad, aber fühlte sich nach den zuvor so heißen Tagen ungewohnt an. Also ging sie in die Kammer zurück, wo auch Julias Koffer stand und lieh sich daraus ein bauchfreies weißes, eng anliegendes Top. Das reichte ihr fürs erste. Dann zog sie ihre Turnschuhe an und ging hinaus zum See, ihrem Lieblingsort, wenn sie mal kurz allein sein wollte. Aber dort war es erst recht windig. Auf ...