Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 4 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow II
Datum: 07.08.2024,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... vierzehnjähriger Sohn, eine etwa sechzehnjährige Tochter. Ihre Kleidung und ihr Gepäck ließen erkennen, dass sie auf dem Weg zum Baden am See waren. Mila und Julia ritten leise heran. Erst als sie etwa fünfzehn Meter hinter den vieren waren, bemerkte sie der Junge. Er sah sich um, blieb stehen, starrte sprachlos die nackten Mädchen auf den schönen Pferden an. Dann drehten sich auch die anderen drei um. Sie machten zögerlich Platz, je zwei auf jeder Seite, und ließen die beiden passieren. Mila ritt voran und bedankte sich höflich. Keine Antwort, nur verblüfftes Schweigen. Und böse Blicke vom Vater. Auch Julia bedankte sich für das Vorbeilassen. Diesmal antwortete nur das Mädchen, eine süße kleine Dunkelhaarige mit wunderschönen braunen Augen, einem dunklem Teint und in sehr knappen Shorts. Es schaute Julia schüchtern, aber neugierig an und murmelte leise: „Gern.“
Als sie vorbei geritten waren, brach es aus dem Vater heraus: „Unerhört! Was ist das denn?“ Und er rief den beiden Reiterinnen hinterher: „Sauerei! Das müsste man anzeigen!“
Mila kicherte, Julia sah sich grinsend um. Sie hörten ihn noch eine Weile lang, wie er sich fluchend aufregte.
Der Weg wurde breiter, Julia schloss zu Mila auf und ritt wieder neben ihr her: „Was für ein Blödmann. – Aber das ist seit langem die erste richtig böse Reaktion auf meine Nacktheit.“
„Schon mal passiert?“
„Selten. Jedenfalls selten so offen und aggressiv. Wenn dann nur nonverbal.“
„Egal. Lass sie, sie wissen es nicht ...
... besser.“
Mila hörte sich selbst so reden und wunderte sich über ihre eigene Abgeklärtheit, die keineswegs gespielt war.
Sie kamen aus dem Wald heraus auf offene Heidelandschaft. Zunächst lief ihnen ein Schaf über den Weg, dann zwei, dann viele.
„Und da kommt das Hauptschaf.“ rief Julia aus. Auch sie kannte Olav, den Schäfer, schon lange. Und die Schafe kannten die Pferde, denn sie begegneten einander fast täglich. Olav grüßte wieder lässig und stapfte durch das hohe Gras am Wegesrand herbei. Die drei machten ihre Scherze, Olav lud die beiden Mädchen erneut zu sich ein, aber beide lehnten höflich ab und verabschiedeten sich von ihm.
„Mir tut allmählich der Po weh.“ jammerte Mila. „Ich bin das Reiten anscheinend nicht mehr gewohnt.“
„Reiten wir zur Peese. Da lang, ist nicht weit.“
Sie machten kehrt und schlugen dann einen abzweigenden Weg ein.
Kurz vor dem Südufer des Weeslower See bildete das Flüsschen Peese, das den See speiste, selbst noch einmal ein breites Becken, an deren Seiten man prima baden und vor allem im seichten, nur sachte fließenden Wasser mit den Pferden planschen konnte.
Die Pferde genossen die Abkühlung, die Mädchen auch. Schließlich stiegen sie ab und ließen die Pferde frei herumlaufen, legten sich selbst einfach in den feinen Sand am Ufer.
Kurz darauf traf die Familie ein, der Mila und Julia zuvor schon vom Pferd aus begegnet waren. Als der Vater die beiden nackten Mädchen wieder erblickte, konnte man ihn über die ganze Lichtung ...